Schwäbische Alb - Das Land des Löwenmenschen

Die Schwäbische Alb ist ein Mittelgebirge in Baden-Württemberg und gehört zum Südwestdeutschen Schichtstufenland. Die Ausläufer reichen jedoch bis nach Bayern hinein. Die Region liegt zwischen Stuttgart und Ulm und verläuft von nordöstlicher in südwestliche Richtung. Im Osten wird die Schwäbische Alb von der Donau begrenzt, im Westen wiederum von dem Neckar. Die Landschaft weist Erhebungen von bis zu 1.015 Metern auf. Der höchste Gipfel ist der Lemberg. Zu den touristisch bedeutenden Städten in dieser Region gehören mitunter Ulm, Tübingen, Reutlingen, Sigmaringen, Nördlingen und Schwäbisch Gmünd. Das Klima ist in der Hochebene der Alb etwa rauer und kühler als im Alb-Vorland, mit teils kräftigen Winden. Während der kalten Jahreszeiten ist die Hochebene jedoch meist sonnig und wärmer als das Vorland, welches unter einer hartnäckigen Nebeldecke versteckt liegt.

Als Teil des europäischen Juras wurde die Schwäbische Alb 2002 zum Geopark erklärt. Im Jahre 2009 wurden schließlich einige Teile dieser einzigartigen Landschaft von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Charakteristisch für dieses Mittelgebirge ist der sanfte Anstieg im Südosten und die stark in Richtung Nordwesten abfallenden Felsen, die eine einzigartige Landschaftsformation darstellen. Bei dieser Felsengrenze handelt es sich um den Albtrauf, der von Südwest nach Nordost verläuft. Vor allem das Neckar- und Donautal bestechen mit diesem wildromantischen Anblick der steilen Klippen. Während die Hochebene stark bewaldet ist, findet man im Flachland sattgrüne Streuobstwiesen und Wacholderheiden. Die Flora und Fauna ist sehr gut in dieser Region ausgeprägt. Das botanische Wahrzeichen ist die Silberdistel, die zusammen mit der Golddistel und der Karthäusernelke, ebenso wie einigen Enzianarten auf den Heiden gedeihen. So verwandelt beispielsweise der Frühlingsenzian die Albfläche im Frühjahr in einen farbenprächtigen Teppich. Aber auch die selten gewordene Graslilie bekommt man hier und dort zu sehen. Weiterhin kann man zahlreiche Schmetterlingsarten auf den Wacholderheiden entdecken. Die steilen Felsen im Donautal bieten wiederum Gämsen einen geeigneten Lebensraum. In der Schwäbischen Alb gibt es zudem rund 2500 Höhlen, unter anderem die Nebelhöhle, die Charlottenhöhle und die Gutenberger Höhle, von denen einige als Schauhöhlen besichtigt werden können.

Reisende, die von der Geschichte fasziniert sind, sind auf der Schwäbischen Alb genau richtig, denn hier haben bereits Volksgruppen wie Römer, Kelten und Alemannen ihre Spuren hinterlassen. Ein ganz besonderes Highlight sind jedoch die Sammlungen altsteinzeitlicher Elfenbeinfiguren in den Höhlen der Schwäbischen Alb. Am berühmtesten ist die Löwenmenschfigur, die vor etwa 30.000 Jahren aus einem Mammutstoßzahn geschnitzt wurde. Sie ist eine der ältesten Kunstwerke der Welt. Wesentlich moderner aber trotzdem nicht weniger interessant sind die vielen Burgen, Schlösser, Kirchen und Klöster der Region. Am bekanntesten ist fraglos die Burg Hohenzollern bei Hechingen, die Residenz einer der bedeutendsten deutschen Dynastien. Aber auch das Schloss Lichtenstein bei Pfullingen ist ein beliebtes Fotomotiv. Die Hochebene ist sehr dünn besiedelt, was sie besonders attraktiv für all jene Urlauber macht, die auf der Suche nach Ruhe und Entspannung sind. Familien erfreuen sich wiederum an tollen Freizeitangeboten wie dem Pony- und Märchenpark in Zwergental, dem Freizeitpark Traumland in Sonnenbühl oder der Berolino Kinderwelt in Bahlingen. Ein tolles Erlebnis ist weiterhin die Fahrt mit der dampfbetriebenen Museumseisenbahn.

Auf der Schwäbischen Alb fühlen sich Aktivreisende besonders gut aufgehoben, denn das Sport- und Freizeitangebot ist hervorragend. Auf den zahlreichen Nebenflüssen der Donau werden Kanuträume wahr, vor allem auf der Großen Lauter, die sich zwischen Wald und Wiesen durch eine atemberaubende Landschaft windet. Wanderbegeisterte sind wiederum vom etwa 350 Kilometer langen Albsteig total begeistert, der entlang des Albtraufs zwischen Tuttlingen und Donauwörth, durch dichte Wälder und vorbei an Klippen und Vulkankegeln führt, auf denen Burgen und Schlösser thronen. Auf den Gipfeln des Albtraufs hat man bei klarer Sicht einen fantastischen Ausblick über das Mittelgebirge. Reisenden, die lieber mit dem Rad unterwegs sind, empfiehlt sich der 186 Kilometer lange Albstätter Radweg. Die Schwäbische Alb ist zudem ein beliebtes Ziel für Kletterer. Klettergebiete wie Oberes Donautal, Zollernalb, Uracher Alb und Blautal sind meist gut erschlossen. Es gibt jedoch auch einige Kletter- und Hochseilparks. Des Weiteren kann man auf der Schwäbischen Alb sehr gut Reiten sowie Golfen und auch das Geocaching ist eine beliebte Aktivität.

Reisende, die sich für einen Urlaub auf der Schwäbischen Alb entschieden haben, erreichen ihr Ziel entweder über die Autobahnen A7 und A8, welche sich in Ulm kreuzen sowie über die unzähligen Landstraßen oder Schienenverkehrsstrecken, die das Mittelgebirge durchqueren. All diejenigen Reisenden, die von weiter herkommen, haben die Möglichkeit den nächstgelegenen Flughafen in Stuttgart anzufliegen und von dort mit dem Zug oder Mietwagen bis an ihr endgültiges Ziel zu gelangen.