Schweiz
Berge, Schnee und Tradition
Schweiz – Berge, Schnee und Tradition
Bei der Schweiz denken viele an die traditionellen Produkte Schweizer Käse, hochwertige schweizer Taschenmesser und Uhren. Aber das Land hat noch mehr zu bieten. Mächtige Berge, sanfte Wiesen und malerische Seen – eine traumhafte, idyllische Landschaft zum Erholen.
Geografie - Alpen dominieren die Landschaft
Mitten in Europa erstreckt sich der kleine, 220 Kilometer lange und 350 Kilometer breite Binnenstaat Schweiz. Fast die Hälfte der Fläche wird von den gewaltigen Bergen der Alpen bestimmt, zwölf weitere Prozent von den Voralpen. Nach Norden schließt sich das Mittelland mit Höhen um die 1.500 Meter und der ebenfalls mächtige Gebirgszug des Jura an. Unter den zahlreichen mächtigen Bergen des Landes bildet die Duforspitze (4.634 m) die höchste Erhebung. Klima und Wetter in der Schweiz unterscheiden südlich und nördlich beziehungsweise selbst innerhalb verschiedener Regionen in der Schweiz häufig stark. Prinzipiell herrscht nördlich der Alpen gemäßigtes, mitteleuropäisches Klima (Durchschnittstemperaturen 3 bis 23 °C), wogegen südlich der Alpen mediterranes Klima vorzufinden ist.
Natur - Saftige Bergwiesen, dichte Wälder und eisige Gletscher
Die zahlreichen Berge der Schweiz werden vielerorts von dichten Wäldern bewachsen, die hauptsächlich aus Kiefern, Tannen, Fichten und Lärchen bestehen. In den flacheren Regionen finden sich außerdem Laubwälder. Auch saftige Wiesen und Felder ziehen sich über die Hänge und bilden einen Kontrast zu schroffen Schluchten und Felsen. Auf den Gipfeln der Bergriesen findet sich eine karge Welt mit vielen Gletschern. Luchse, Bären, Wölfe, Biber und Alpensteinböcke gibt es, nachdem sie zeitweilig nicht mehr anzutreffen waren, in der Schweiz stellenweise wieder. Sehr verbreitet sind dazu Füchse, Gämse, Rehe und Wildschweine. Außerdem leben in der Schweiz zahlreiche Vögel wie Falken, Bussarde, Schleiereulen, Alpenschneehühner, Wachteln und Rebhühner.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Gewaltige Berge erklimmen und an malerischen Seen erholen
Unter den zahlreichen Bergriesen der Schweiz sticht das Matterhorn (4.478 m) als bekanntester hervor. Es ist eine der höchsten Erhebungen im Land, besitzt einen markanten, einzigartigen Gipfel und wird von einer schönen Landschaft umgeben. Von Zermatt aus lässt sich der Berg durch eine Wander- oder Klettertour (zum Beispiel über den bekannten Hörnligrat) erkunden. Dazu fahren auf das Kleine Matterhorn oder auf den Bergkamm Gornergrat Seilbahnen, wobei die Gornergratbahn auf einer Höhe von rund 3.100 Metern führt und eine fantastische Aussicht auf die Bergwelt bietet. Der Gornergrat ist außerdem bei Wintersportlern sehr beliebt. Das vermutlich berühmteste Bergtrio in der Schweiz bilden der Eiger, die Jungfrau und der Mönch bei Grindelwald. Wandern, Skifahren, Rodeln und vieles mehr sind dort in einer fantastischen Landschaft möglich. Zwischen dem Mönch und der Jungfrau befindet sich das Jungfrauchjoch mit dem höchsten Bahnhof Europas. Von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den 23 Kilometer langen, tiefblauen Aletschgletscher, der ein eindrucksvolles Beispiel für eine Welt aus ewigem Eis ist und den längsten Gletscher der Alpen bildet. Wirklich spektakulär ist außerdem ein Ausflug in den Eispavillon bei Saas Fee. Mit der U-Bahn erreicht man den Pavillon und bekommt dort einen Einblick mitten in den Feegletscher. Zu den Naturwundern der Schweiz gehört außerdem der Rheinfall bei Schaffhausen. Mit einer Breite von 150 Metern und einer Tiefe von 23 Metern ist er der größte Wasserfall Europas. Vom Schloss Laufen aus erhält man einen wunderbaren Blick auf das Naturschauspiel. Wirklich einzigartige Sehenswürdigkeiten bilden dazu das Hölloch, mit 200 Kilometern Europas zweitlängstes Höhlensystem, und der Lac Souterrain, der größte natürliche unterirdische See in Europa. Durch die traumhafte schöne Landschaft kann man wiederum gut im Schweizerischen Nationalpark streifen. Dort wechseln sich Wiesen, Seen, Schluchten und interessante Felsformationen ab. Neben ihren mächtigen Bergen besitzt die Schweiz mehrere malerische Seen, die erstklassige Urlaubsziele bilden. Zu diesen zählt der Genfer See, der größte See des Landes. An seinen Rändern befinden sich mit Weinstöcken bepflanzte Hänge und vom Wasser aus hat man einen tollen Blick auf den erhabenen Mont Blanc in Frankreich. Nur wenig kleiner ist der Bodensee zwischen Deutschland und der Schweiz. Auch er bietet mit seiner wunderschönen Landschaft vielfältige Erholungsmöglichkeiten. Erwähnenswert sind außerdem die Seen Lago Maggiore an der Grenze zu Italien (für sein Mittelmeerflair bekannt), der Vierwaldstättersee (ideale Region zum Wandern und Skifahren) und der Zürichsee (reicht durch den Fluss Limmat bis in die Stadt herein und bildet tolle Uferpromenaden).
Kultur - Eine Multikulti-Nation in den Fußstapfen von Wilhelm Tell
Offiziell nennt sich das Land Schweizerische Eidgenossenschaft. Diese entstand aus den so genannten Urkantonen Uri, Schwyz und Unterwalden. Der Zusammenschluss der drei Kantone wird im Bündnisbrief von 1291 erstmalig belegt. Vom immer wieder aufkeimenden Kampf gegen Fremdherrschaft zeugt die Sage des Freiheitskämpfers Wilhelm Tell, der der Legende nach gezwungen wurde, seinem Sohn einen Apfel vom Kopf zu schießen. Nachdem ihm das gelang, tötete er den Herzog, der das von ihm gefordert hatte. Seit 1848 besteht die Schweiz in ihrer jetzigen Form mit 26 relativ eigenständigen Kantonen. Was das Land auszeichnet, ist das System der Bürgerbeteiligung, durch das die rund acht Millionen Einwohner über Bürgerentscheide sehr umfangreich und direkt in politische Entscheidungen einbezogen werden. Bekannt ist die Schweiz außerdem für ihre Neutralität. Diese beruht auf einem Beschluss aus dem Jahr 1647 und sorgte dafür, dass das Land bei vielen internationalen Krisen in der Vergangenheit unparteiisch geblieben ist. Dazu zeichnet sich der Staat durch seine vielschichtige Bevölkerung aus, die sprachlich, kulturell und ethnisch ganz verschiedener Herkunft ist und zu 24 Prozent aus Ausländern besteht. Nicht zuletzt ist das Land für viele Erzeugnisse bekannt: Uhren, Taschenmesser, Käse, Lindt-Schokolade und das Schweizer Bankwesen.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Zürich, Luzern oder St. Gallen sind wunderbare Ziele
Eine der strahlendsten Städte in der Schweiz ist Zürich, die größte Stadt des Landes und dennoch ein beschaulicher Ort. Der Zürichsee und der Fluss Limmat haben schöne Uferpromenaden entstehen lassen. Überall findet sich historisches Flair, wozu die Kirche Großmünster mit ihren beiden prominenten Türmen, das Renaissance-Rathaus, der Platz Münsterhof, die Basilika Fraumünster, deren Buntglasfenster vom Maler Marc Chagall gestaltet wurden, und die altehrwürdigen Zunfthäuser beitragen. Gleichzeitig ist Zürich trendig, steht für das, was international angesagt und schick ist. Gerade auch in Sachen Lifestyle setzt die Stadt Akzente. In der vornehmen, wohlhabenden Metropole trifft man sich, um zum Beispiel in der schönen Bahnhofsstraße einzukaufen oder entspannt über die Gewässer mit dem Boot zu fahren. Für die exquisite Küche des Landes gilt das Zeughaus am Paradeplatz in Zürich als traditionsreichste Einrichtung. Eine stilvolle Stadt eingebettet in eine traumhafte Seen- und Berglandschaft ist auch Luzern. So schmiegt sich die Siedlung an einen Arm des Vierwaldstättersees. Dadurch wird die Stadt von malerischen Wasserwegen durchzogen, an deren Ufern man wunderbar spazieren oder in eines der dort gelegenen Cafés einkehren kann. Auch eine Bootsfahrt bietet sich an, wobei man die Mischung aus schöner Landschaft und toller Architektur erlebt. Denn Luzern besitzt bezaubernde historische Bauten. Allen voran gehören die vielen Brücken mit ihren Türmen dazu, von denen die Kapellbrücke die prominenteste ist. Das rund 200 Meter lange, überdachte Holzbauwerk bildet das Wahrzeichen der Stadt. Unter seinem Dach finden sich wunderschöne, farbige Malereien. Nach dem Bummel über die Brücke bietet sich ein Abstecher zum nahegelegenen alten Wasserturm und zum Rathaus im Renaissance-Stil an. Ein europaweit einzigartiges Highlight stellt das Verkehrshaus in Luzern dar. Es gibt mit über 3.000 Ausstellungsstücken in zwölf Gebäuden einen umfassenden Überblick über das, was in der Welt an Transport- und Kommunikationsmitteln zu finden ist oder war – vom historischen Rennwagen über den Lamborghini bis zur Raumfahrt. Dazu beherbergt das Verkehrshaus die Swiss Arena, eine riesige, begehbare Luftaufnahme der Schweiz. Unweit von Luzern zeugen mehrere Denkmäler vom Kampf der Eidgenossen für die Freiheit, der in vergangenen Jahrhunderten stattfand. Bern als Bundesstadt stellt wiederum das dar, was in der Schweiz einer Hauptstadt am nächsten kommt (da das Land eine solche nicht besitzt). Sie ist vor allem für ihre mittelalterliche Altstadt, viele Museen und die Kunstsammlung mit Werken des Malers Paul Klee bekannt. Zwei Dinge zeichnen wiederum Genf aus: die traumhafte Lage und der kosmopolitische Charakter. So liegt die Stadt an der Rhone und dem nach ihr benannten Genfer See, umgeben von einer fantastischen Kulisse aus Bergen. Dazu haben über 200 internationale Organisationen dort ihren Sitz. Den prominentesten bildet das europäische Hauptquartier der Vereinten Nationen (UN). Auch das Rote Kreuz und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in der Stadt ansässig. Das berühmte Wahrzeichen von Genf stellt die 140 Meter hohe Wasserfontäne Jet d'Eau auf dem Genfer See dar. Die Stadt besitzt ebenfalls eine sehenswerte historische Altstadt mit verwinkelten, kopfsteingepflasterten Gassen und der Kathedrale St. Pierre. Auch Genf weist zahlreiche Kunstgalerien und Museen auf, von denen besonders das Uhren- und das Kunstmuseum lohnenswerte Ziele darstellen. Im Osten der Schweiz befindet sich am Fluss Steinach ein weiteres weltberühmtes Touristenziel: der Ort St. Gallen mit seinem Benediktinerkloster. Dieses wurde im 7. Jahrhundert von irischen Wandermönchen gegründet. Besonders bedeutend ist dabei die ehemalige Stiftsbibliothek in dem Kloster, die einen äußerst prunkvollen Lesesaal im Barockstil beherbergt. Dieser allein stellt schon einen Schatz dar. Aber auch die darin befindliche Sammlung von Schriften und Exponaten (zum Beispiel eine ägyptische Mumie) ist unglaublich kostbar. Noch mehr Schweiz kann man erleben, wenn man Ausflüge nach Basel (erstklassige, international angesehene moderne Architektur und Kunstwerke) und Montreaux (romantisches Schloss aus dem 13. Jahrhundert, bekanntes Jazzfestival am Genfer See) unternimmt.
Erleben - Ein Muss: Schweizer Käse probieren
Er ist einer der berühmtesten Züge der Welt: der Glacier Express, der zwischen den schicken Touristenorten Zermatt und St. Moritz verkehrt. Seit 1930 fährt die Eisenbahn die Strecke und gelangt dabei durch 91 Tunnel und über beinahe 300 Brücken. In den Panorama-Wagen erhält man einen spektakulären Blick auf die schweizerische Bergwelt. Wirklich romantisch ist dabei eine Fahrt im historischen Speisewagen des Glacier Express. Auf die Weise bekommt man gleichzeitig einen Eindruck von der schweizerischen Küche. Diese wird traditionell von Kartoffeln und Milchprodukten bestimmt. Dabei ist vor allem der Schweizer Käse weltberühmt, vom Appenzeller bis zum Emmentaler. Den Käse gibt es häufig auch als Raclette. Weitere Spezialitäten des Landes sind Rösti (Bratkartoffeln), Wurst wie Knackerli oder Landjäger und Fisch aus den Seen. Als süße Speisen gibt es Gugelhupf-Kuchen, Fasnachtsküchli (Gebäck mit Puderzucker) oder die berühmte Schweizer Schokolade. Von letzterer kann man zum Beispiel wunderbar im Sprüngli-Stammhaus probieren, das sich in der Bahnhofsstraße von Zürich befindet. Weine aus der Schweiz gelten als erlesen, sind aber außerhalb des Landes nur schwer zu bekommen. Für denjenigen, der sie kosten und ihre Herstellung kennenlernen möchte, bietet sich ein Ausflug in das Wallis an. Dort kann man zunächst durch malerische Weinberge wandern und später die Weinkeller der Winzer besuchen. Wer im Urlaub gern einkaufen geht, kommt in der Schweiz auf seine Kosten – von schicken Boutiquen bis zu Souvenirläden. Typische Mitbringsel sind dabei Sennenmützen, hochwertige Uhren, Schokolade, Käse oder Schweizer Messer. Am Abend hat das Land ebenfalls viel zu bieten: vom typischen Kulturprogramm oder stilvollen Club bis zur ausgelassenen Aprés-Ski-Party.
Aktivitäten - Ein Paradies für den Wintersport
Die gewaltigen Berge mit ihrer malerischen Landschaft bieten wunderbare Bedingungen, um in der Natur aktiv werden zu können. Es gibt zahlreiche Routen zum Wandern, Klettern oder Mountainbiking. Außerdem ist die Schweiz eines der beliebtesten Wintersportländer in Europa. Dazu tragen jede Menge erstklassige Pisten bei, die zuverlässig mit herrlichem, glitzerndem Schnee bedeckt werden und von einem großen touristischen Angebot umgeben sind. Den schillerndste Ort zum Skifahren bildet St. Moritz. Dort geben sich internationale Stars und Sternchen ein Stelldichein. Neben diesen klassischen Betätigungen kann man beispielsweise Bungee Jumping machen.
Informationen
Bedeutende internationale Flughäfen befinden sich unter anderem in Zürich (ZRH), Bern (BRN), Genf (GVA) und Basel (BSL). Von Europa aus kann man problemlos mit dem Auto in die Schweiz einreisen. Hierfür benötigt man jedoch eine Autobahn-Vignette. Auch mit dem Zug gelangt man in das Land. PKW und Eisenbahn sind die geeignetsten Transportmittel, um sich innerhalb des Landes fortzubewegen. Die Schweiz besitzt gleich vier offizielle Sprachen: deutsch, französisch, italienisch und rätoromanisch.
Die fantastische Bergwelt der Schweiz ist vor allem bei Wintersportlern beliebt. Zugleich eignet sich die Landschaft sehr gut für Urlauber, die sich aktiv in der Natur erholen wollen, zum Beispiel bei Wander- oder Klettertouren. Dazu besitzt das Land viele historische Bauwerke und Schätze. Diese sind das Ziel von Kulturliebhabern aus aller Welt.