Cabrera - Naturreiche Insel im Mittelmeer

Cabrera ist die kleinste Insel der Balearen und unterliegt dem Verwaltungsbereich von Palma de Mallorca. Gerade einmal 20 Menschen bewohnen die knapp 16 km² große Insel. Weder in der Länge noch in der Breite erreicht Cabrera ein Ausmaß von mehr als 6 Kilometern.

Cabrera gilt im Mittelmeerraum als Natur- und Tierparadies. Seit 1991 wurde die Insel zum Natur- sowie Vogelschutzgebiet erklärt. Von den 150 unterschiedlichen Vogelarten haben seltene Vögel wie Fischadler, Seefalken, Sturmschwalben oder Korallenmöwen hier ihren Lebensraum. Aber nicht nur auf dem Land, sondern auch unter Wasser ist eine große Artenvielfalt vorzufinden. Wasserschildkröten, Wale, Delfine und 200 weitere Fischarten tummeln sich um Cabrera im Meer. Die Insel ist pure Natur. Es gibt lediglich eine winzige Siedlung, bestehend aus ein paar Häusern. Die Landschaft kennzeichnet sich durch steile und felsige Hügel. Obwohl die Vegetation relativ arm erscheint, gibt es auf der Insel eine hohe Pflanzenvielfalt. Insgesamt schmücken 450 verschiedene Pflanzenarten das kleine Stück Land, wovon zum Beispiel Ölbäume, Wacholder, Kiefern oder Sadebäume nur eine Auswahl darstellen. Auf Cabrera gibt es zahlreiche Kaps, Buchten sowie Höhlen. Die wohl bekannteste davon ist die Cova Blava (blaue Grotte).

Durch Ansteigen des Meeresspiegels vor 15.000 Jahren wurde Cabrera von der Nachbarinsel Mallorca getrennt. Ihren Namen (übersetzt "Ziegeninsel") verdankt die Insel den Ziegen, welche im 1. und 6. Jahrhundert von den Römern zur Versorgung angesiedelt wurden. Mittlerweile gibt es die Vierbeiner auf dem Eiland nicht mehr, da sie die Flora förmlich "auffraßen". Im Unabhängigkeitskrieg der Spanier (1807-1814) wurde die Insel dann als Lager für gefangene französische Soldaten genutzt. Ein Kriegsdenkmal aus dem Jahr 1847 erinnert an sie. Außerdem sehenswert sind das Kastell, der Leuchtturm, der Seemannsfriedhof und ein Museum, welches über die Geschichte Cabreras informiert.

Massentourismus findet man auf Cabrera nicht. Die meisten Touristen sind Tagesausflügler, welche Cabrera nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt besuchen. Zudem verführt die Insel die Urlauber mit ihren Möglichkeiten zu Abenteuern sowie mit ihren Geschichten. Jede Sehenswürdigkeit hat ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Diese werden in einem kleinen Museum neben dem Castillo zusammengefasst.

Für Taucher ist Cabrera ein absolutes Paradies, da das Wasser durch Ankerverbotszonen klar und rein ist sowie eine intakte Meeresflora aufweist. Taucher können zum Beispiel mit Delphinen, Walen oder Schildkröten im Wasser schwimmen. Die Cova Blava ist nur vom Meer aus zu erreichen, was für einen Tauchausflug als beliebtes Ziel dient. Aber auch die Kapitäne fahren die Besucher im Rahmen einer Bootstour an der blauen Grotte vorbei. Wanderer sowie Natur- und Tierliebhaber können zudem die Artenvielfalt der Insel bei einem Ausflug beobachten und bewundern. Zusätzlich ist von Cabrera aus ein schöner Blick auf die Nachbarinsel Mallorca zu genießen.

Die Insel ist von Mallorca mit dem Boot zu erreichen. Täglich darf nur eine bestimmte Anzahl an Booten (50) oder an Menschen (im August ca. 300) die Insel ansteuern. Anlegen mit einem privaten Boot erfordert eine extra Genehmigung. Auch auf der Insel können nur bestimmte Punkte besichtigt werden. Um den Naturraum und die Unterwasserwelt nicht zu gefährden, gibt es strenge Verhaltensregeln, welche einem bei der Überfahrt erläutert werden. Am besten nimmt man an einer der Bootstouren teil, welche in Colónia San Jordi oder in Porto Pedro auf Mallorca starten.