Honduras - Auf den Spuren der Mayas

Honduras ist das zweitgrößte Land Mittelamerikas und grenzt an Nicaragua, Guatemala und El Salvador. Zudem liegt das Tropenland am Karibischen Meer und hat einen Zugang zum Nordpazifik. Die Hauptstadt Tegucigalpa ist auch die größte Stadt des Landes. Ebenfalls touristisch relevant sind San Pedro Sula, La Ceiba oder Comayagua. Das tropische Klima bietet konstante Temperaturen um die 23 °C das ganze Jahr. Allerdings gibt es eine ausgedehnte Regenzeit in den Sommer- und Herbstmonaten, Hurrikans sind dann keine Seltenheit.

Sümpfe, Flüsse und Lagunen durchziehen das ausgedehnte Küstentiefland von Honduras. Dahinter verbergen sich die langen Sandstrände der Karibikküste. Honduras bietet eine vielfältige Naturlandschaft und hält für jeden das richtige Ambiente bereit. Das gebirgige Land mit Gipfeln über 2000 Metern sind ebenso reizvoll wie die unberührten Regenwälder. Über 40 Prozent des Landes sind noch bewaldet, darin hausen Krokodile und Jaguare. Schildkröten legen zwischen den Palmen am Strand ihre Eier ab. Vor der Karibikküste liegen einige sehr idyllische Vulkaninseln, diese wiederum sind von einem ausgedehnten Riffsystem umschlossen. In den fruchtbaren Talkesseln des Inlandes werden Bananen und Tabak angebaut.

Das größte Naturschutzgebiet des Landes ist das Biosphärenreservat Río Plátano. Hier befinden sich die letzten noch intakten Regenwaldgebiete von Mittelamerika. Ebenso artenreich und unberührt ist der Urwald Pico Bonito. Nahe der Hauptstadt befindet sich im La-Tigra-Nationalpark ein zauberhafter Nebelwald. Das Highlight jedoch sind die Islas de la Bahía. Diese karibische Inselgruppe ist herrlich grün, hügelig und vom zweitgrößten Korallenriffsystem der Erde umgeben. Zudem gibt es hier traumhafte Sandstrände und wunderbare Palmenhaine. Auch der Meeresnationalpark Cayos Cochinos bietet lebendige und farbenfrohe Korallenriffs.

Noch heute zeugen die Pyramiden, Tempel und Steinskulpturen vom Erbe der alten Maya. Bis heute sind noch nicht alle Spuren der einstigen Hochkultur entdeckt und in den dichten Regenwäldern werden weitere Städte vermutet. Doch während das große Reich der Maya längst untergegangen ist, konnten sich andere indigene Volksgruppen in Honduras halten und ihre Traditionen bewahren. In den tiefen Urwäldern leben bis heute die Mosquitia in ihren Dörfern, gehen Speerfischen und kochen ihre traditionellen Gerichte. Mit etwas Glück können auch Reisende an dieser ursprünglichen Seite des Landes teilhaben. Ganz anders dagegen zeigt sich das Leben in den Städten. Als "Bananenrepublik" voller Korruption und Drogenmissbrauch geriet Honduras immer wieder in die Schlagzeilen. Ein Großteil der Bevölkerung lebt weit unter der Armutsgrenze. Eine weitere schwere Katastrophe ereilte das Land 1998. Hurrikan Mitch verwüstete beinahe ganz Honduras und machte es dem Volk umso schwerer, eine intakte Infrastruktur und ein funktionierendes Staatswesen aufzubauen. Doch trotz aller Widrigkeiten bietet Honduras auch einige sehr schöne kulturell interessante Reiseziele.

Nahe dem Dorf Copán liegt der Archäologische Park der Maya. Hier liegen unzählige Ruinen der einstigen Hochkultur. Viele der steinernen Skulpturen sind bis heute in einem sehr guten Zustand. Zudem gibt es Hof- und Tempelgebäude und ein Amphitheater zu bestaunen. Das Örtchen Trujillo ist die einstige Hauptstadt aus der Kolonialzeit des Landes. Zudem soll hier der Punkt gewesen sein, an dem Kolumbus zum ersten Mal seinen Fuß auf das Festland Amerikas gesetzt hat. Später machte Trujillo vor allem als Piratennest von sich reden. Einige Piratengräber können noch heute besichtigt werden. Die Hafenstadt La Ceiba liegt an der Küste und versprüht wahrlich karibischen Charme. Vor allem der große Karnevalsumzug erfreut sich unter Einheimischen und Besuchern großer Beliebtheit. In der Hauptstadt sind vor allem die gepflegten Stadtparks einen Ausflug wert.

Obwohl tatsächlich noch viele Bananen angebaut werden, gibt es auf der landestypischen Speisekarte noch einiges mehr zu entdecken. Typisch spanisch muten natürlich Enchiladas und Tortillas an, doch die bekannten Gerichte sind oft auf einheimische Art zubereitet. Zu empfehlen sind auch die fangfrischen Meeresfrüchte an der karibischen Küste und das herrlich süße Obst. Interessante Einkaufsmöglichkeiten gibt es in San Pedro Sula. Die Handarbeiten der Indigenas, handgedrehte Zigarren oder Glasschmuckstücke gehören zu den gängigen Souvenirs. Nach dem Shoppen können sich Reisende in das aufregende Nachtleben von San Pedro Sula begeben. Erste Adresse ist die Zona Viva. Es empfiehlt sich allerdings, nur in der Gruppe durch die nächtlichen Straßen zu laufen. Tagsüber können Reisende einen Ausflug zur Karibikinsel Roatán unternehmen. In den Küstengewässern liegen noch bizarr anmutende Schiffswracks, die bereits vor Jahrzehnten hier aufgelaufen sind.

Die Karibikseite des Landes ist ein herrlicher Hotspot für Badevergnügen. Auch Wassersportarten wie Paddeln, Schnorcheln und Tauchen sind hier sehr zu empfehlen. Da Honduras als Reiseland nicht allzu bekannt ist, sind die Strände nur wenig überlaufen. Besonders zu empfehlen sind die Inseln der Islas de la Bahía. Auch der Badeort Tela bietet einige wunderbare Tropenstrände und eine zauberhafte Aussichtsplattform mit Rundumblick über die Küste. Wer dagegen das Inland kennenlernen möchte, der sollte an einer Fahrt im Einbaum teilnehmen. So können auch Touristen entlang der Flüsse die grüne Dschungelwelt hautnah erleben.

Besucher der Hauptstadt sollten die Monate Februar bis März vorziehen. Dann ist es angenehm trocken und mild. Da Spanisch die Muttersprache des Landes ist, lohnt es sich, vor der Reise seine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Englisch dagegen wird nur auf den Bay Islands gesprochen.