Granada – Großstadt mit arabischem Flair

Granada ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der südspanischen Region Andalusien und einer der meist besuchten Orte weltweit. Die 87,8 km² große Stadt wird nach aktuellem Stand von ca. 240.000 Menschen bewohnt und liegt nördlich am Fuße der Sierra Nevada. Das mediterrane Klima in der Stadt sorgt für milde Winter mit einer Durchschnittstemperatur von 13 °C, warme Frühjahrs- und Herbstmonate sowie heiße Sommer.

Wie in vielen Teilen Spaniens wurde auch Granada von unterschiedlichen Völkern besiedelt. Neben Phöniziern, Iberern und Römern ist vor allem die jahrhundertelange Herrschaftszeit der Mauren (711-1492) in der Stadt zu spüren. Aus dieser Periode stammt auch eine der meist besuchten Touristenattraktionen Europas. Die Alhambra ist ein einzigartiges Beispiel islamischer Kunst und seit 1984 Weltkulturerbe. Die aus der Nasriden-Dynastie stammende Burganlage ist weltweit berühmt für ihre herrlichen Stuckdecken und den filigranen Löwenbrunnen. Von dem imposanten Palast hat man zudem einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt und das historische Stadtviertel Albaicín. Das ehemalige maurische Wohnviertel zählt ebenfalls zum Kulturgut der UNESCO und ist für jeden Reisenden ein Muss. Die pittoresken Gassen, die zum Teil weiß getünchten Häuser, das farbenfrohe, idyllische Ambiente und die maurische Architektur sollte man sich genauso wenig entgehen lassen wie die Höhlenwohnungen des angrenzenden Stadtteils Sacromonte. Im Zentrum der Stadt befindet sich ein weiterer kultureller Höhepunkt. Die Kathedrale Granadas, erbaut in der Renaissance, beherbergt Grabmäler vieler berühmter spanischer Könige wie Ferdinand II. und Isabella I. von Kastilien.

In Granada kann man unter anderem Spezialitäten der Region wie den Schinken aus Trevélez, Gazpacho oder Ajo Blanco, eine Art Mandelsuppe mit Knoblauch, Olivenöl und Salz, probieren. Weitere kulinarische Besonderheiten der Stadt sind die Tortilla al Sacromonte und das Pollo al Ajillo (Huhn mit Knoblauch). Granada bietet dem Reisenden mehrere Veranstaltungen, die die Stadt in einem besonderen Glanz erstrahlen lassen und ein einmaliges Ambiente mit sich bringen. Dazu zählen unter anderem die internationalen Musik- und Tanzfestspiele im Juni, die zu den bedeutendsten in ganz Europa gehören und in den Palästen der Alhambra sowie den Gärten des Generalife stattfinden. Außerdem sehenswerte Feierlichkeiten sind die Semana Santa (Karwoche), die Fiesta de las Cruces (Fest des Kreuzes) am 3. Mai sowie das Fest des Albaicín am 29. Juni, welches im gleichnamigen Viertel veranstaltet wird. In diesem lässt es sich außerdem das ganze Jahr über wunderbar einkaufen. Im Gegensatz zu den Haupteinkaufszentren an der Kathedrale und der Calle Recogidas, findet man im besagten Viertel schöne arabische Handarbeiten und Kunsthandwerke, welche sich hervorragend als Mitbringsel oder Erinnerungsstück anbieten.

Zusätzlich zu den typischen Stadterkundungstouren, bietet die Umgebung, insbesondere der Sierra Nevada, zahlreiche Möglichkeiten für Fahrrad- oder Wandertouren. Will man hingegen lieber eine kleine Wanderung durch die Stadt unternehmen, dann ist ein Spaziergang auf den Hügel des Stadtviertels Albaicín zu empfehlen. Von dort hat man eine der bekanntesten Aussichten auf die Festung der Alhambra. Außerdem ein besonderes Erlebnis ist ein Besuch in einem der arabischen Bäder in Granada. Nach einem ereignisreichen Tag kann man hier im traditionellen Ambiente die Seele baumeln lassen und sich wie zu Zeiten Muhammad I. (Sultan von Granada von 1232 bis 1273) fühlen.

Wie in vielen anderen Großstädten lauern auch in Granada Diebe und Trickbetrüger. Insbesondere im Stadtzentrum und im Viertel Albaicín sollte ein Blick auf die Handtasche, den Geldbeutel oder die Kamera geworfen werden. Wer plant die Anlage der Alhambra zu besichtigen, der sollte sich entweder sehr früh (am besten genau zu Beginn der Öffnungszeiten) auf den Weg machen oder online Tickets vorbestellen bzw. erwerben, da die Eintrittskarten pro Tag auf eine bestimmte Anzahl begrenzt sind.