Fuerteventura
Die Ruhige unter den Kanaren
Fuerteventura - Die Ruhige unter den Kanaren
Fuerteventura gilt als die ruhige Insel unter den Kanaren, die zum Entspannen und Innehalten einlädt. Während die kleinen Buchten und weniger belebten Strände einen Rückzugsort bieten, verspricht die raue und anmutende Vulkan- sowie Wüstenlandschaft ein unvergleichliches Naturerlebnis.
Geografie - Eine schroffe, zerklüftete Landschaft
Im Osten der Kanarischen Inseln befindet sich Fuerteventura, rund 120 Kilometer von Afrika entfernt. Der im Atlantik gelegene Landstreifen ist etwa 100 Kilometer lang und maximal 31 Kilometer breit. Vor langer Zeit formten Vulkane die Insel und prägten die schroffe, zerklüftete Landschaft mit Bergen, die bis zu 800 Meter hoch sind. Fuerteventura zeichnet sich dabei durch ganzjährig warmes, mildes Klima aus, dessen Durchschnittstemperaturen zwischen 19 und 27 °C betragen.
Natur - Weite Sanddünen und grüne Oasen entdecken
Im Nordosten der Insel erstrecken sich weite, mächtige Sanddünen. Sie bestehen zum großen Teil aus zerkleinerten Muscheln und Schneckenhäusern aus dem Meer. Die Berge der Insel sind mit ihren braunrötlichen Böden ebenfalls recht karg. Dazu sorgen die Flächen mit hellem Kalkstein, der ursprünglich Meeresboden war, und schwarzer Vulkanboden für ein Farbenspiel der Landschaften. Gelegentlich bilden Palmenoasen grüne Punkte. Gräser, Sträucher und Dattelpalmen gedeihen in der rauen Umgebung. Im Landesinneren erstrecken sich Felder, auf denen die Heilpflanze Aloe Vera angebaut wird. Viele der mittlerweile auf Fuerteventura heimischen Tiere stammen aus Afrika, darunter die quirligen Atlashörnchen. Raubvögel, Nymphensittiche und für Arbeiten genutzte Esel und Kamele sind ebenfalls typisch für die Insel.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Vom Naturpark Corralejo zur Halbinsel Jandía
Die bizarrschöne Landschaft der Wüste lässt sich gut im Naturpark Corralejo erleben. Dort erstrecken sich auf rund 20 km² die Wanderdünen El Jable. Ihr gelber, rötlicher oder weißer Sand formt eine fremdartige und zugleich anmutige Welt, die vor allem von Vögeln und Reptilien bewohnt wird. Corralejo besitzt außerdem schöne Strände. Die Insel Los Lobos, die Teil des Naturparks ist, eignet sich genauso wunderbar zum Baden oder Surfen. Ebenfalls im Norden von Fuerteventura befindet sich die Lavahöhle Cueva del Llano. Bei der Wanderung durch den rund 700 Meter langen Lava-Tunneln ahnt man ein wenig von den Kräften, die dieses Naturwunder schufen. Die Höhle ist auch wegen der zahlreichen dort gefundenen versteinerten Pflanzen und Tiere eine Besonderheit. Am anderen Ende von Fuerteventura bildet die Halbinsel Jandía im Süden wegen ihrer traumhaften Strände, zum Beispiel Playa de Sotavento, ein beliebtes Urlaubsziel. Landschaftlich sticht dort der Berg Pico de Jandía hervor. Unterhaltung bietet wiederum der Oasis-Park in La Lajita. In dem hübsch gestalteten Zoo finden abwechslungsreiche Shows mit Seelöwen, Papageien, Raubvögeln und Reptilien statt.
Kultur - Volkstümliche Musik, Ringkampf und Kunsthandwerk zeichnen die Insel aus
Lange Zeit wurde Fuerteventura von den Guanchen bewohnt. Dabei handelt es sich um Ureinwohner, deren Herkunft nicht eindeutig geklärt ist. Im 15. Jahrhundert kamen die Spanier nach Fuerteventura und machten die Insel zu einem Teil ihres Kolonialreiches. Die Bewohner Fuerteventuras lieben volkstümliche Musik, zu der sie in aufwendigen Kostümen tanzen. Angesehen ist außerdem der spanische Ringkampf, bei dem zwei Mannschaften gegeneinander antreten um ihre Gegner niederzuringen. Kunsthandwerk hat auf der Insel eine lange Tradition. Bekannt ist Fuerteventura dabei besonders für das Töpfern, Korbflechten und die Herstellung von Spitze, die zum Beispiel zur Verzierung von Trachten genutzt wird.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Was das Museumsdorf Tefia, Windmühlen und Salzgärten verraten
Viele Besucher erreichen Fuerteventura über die Hauptstadt Puerto del Rosario. Wer sich nach der Ankunft die Zeit nimmt, die Stadt zu erleben und einmal über ihre Straßen zu spazieren, erhält ein Gefühl für das wirkliche Leben auf der Insel. Dabei lohnt sich ein Abstecher zum Hafen oder zu den Stränden der Stadt. Interessante Einblicke in die ursprüngliche Inselkultur bietet ein Besuch des restaurierten Bauerndorfes Ecomuseo La Alcogida in Tefia. Darsteller in inseltypischen Trachten, Wohnhäuser, eine Bäckerei, ein Steinmetz-Betrieb und eine Töpferei vermitteln ein Bild vom traditionellen Leben auf der Insel. Davon zeugt auch die El Morino Windmühle in Antigua, die bereits 200 Jahre alt ist und das berühmteste Beispiel der vielen Windmühlen auf der Insel darstellt. Der kleine Ort La Oliva ist ebenfalls wegen seines historischen Charmes reizvoll. Zu diesem trägt der aus schwarzem Lava-Stein gefertigte Turm der Kirche wesentlich bei. Wie technisch ausgeklügelt seit Jahrhunderten Salz aus Meerwasser gewonnen wird, zeigen die Salinas del Carmen mit ihren quadratischen Salzgärten. Von den Geschehnissen, die noch weiter zurückliegen, finden sich am heiligen Berg Montaña de Tindaya Zeugnisse. Dort hatten einst die Guanchen-Ureinwohner ihre Opferstätten. Zu den beliebten Ausflugszielen auf Fuerteventura zählt außerdem die Villa des deutschen Ingenieurs Gustav Winter. Angeblich soll sich dort ein geheimer U-Boot-Stützpunkt der Nazis befunden haben. Der eigentliche Reiz des Anwesens liegt jedoch in der stilvollen, antik anmutenden Bauweise und dem wunderschönen Ausblick auf das Meer.
Erleben - Feste genießen, Aloe Vera-Fabriken besuchen und Meeresgrund erkunden
Fuerteventura ist keineswegs nur ruhig. In den Touristenzentren gibt es Diskotheken, Clubs und Bars, die am Abend für Abwechslung sorgen. Gerade dann zeigt sich die Freude der Insulaner am Feiern. Dabei reicht das Spektrum von der traditionellen dörflichen Fiesta bis zum internationalen Blues-Festival (März). Jährlich locken außerdem die Windsurf-Weltmeisterschaften im Sommer und das Internationale Drachenfestival im November zahlreiche Besucher an. Ein besonderer Ausflug stellt dazu der Besuch einer Aloe Vera-Fabrik dar. Die Pflanze wird auf der Insel angebaut und ist ein beliebtes Souvenir (neben Stickereien, Kunsthandwerk oder Tischdecken). Mehr über die Kultur der Menschen erfährt man auf den vielen Märkten der Insel, wie auf dem afrikanischen Markt in Costa Calma. Ein wunderbares Erlebnis verspricht dazu die Fahrt zum Meeresgrund mit einem Glasboden-Boot, wie sie in Corralejo angeboten wird. Aus dem Meer stammt dabei die wichtigste Zutat der einheimischen Küche: Fisch, den es in zahlreichen Varianten gibt. Daneben sind Pellkartoffeln, die durch das Kochen in stark gesalzenem Wasser runzeln und mit Schale gegessen werden, sowie würzig Mojo-Soßen sehr beliebt.
Aktivitäten - Ideal zum Surfen
Beinahe immer gibt es auf Fuerteventura Wind. Er macht die Insel zum idealen Ort für Urlauber, die surfen, segeln und Kite-surfen möchten. Daneben eignen sich die schönen Strände und Buchten ausgezeichnet zum Relaxen, Sonne genießen, Baden und Schnorcheln. Gerade beim Tauchen offenbaren sich viele Schätze, sei es die bunte, fischreiche Unterwasserwelt, bizarre Meereslandschaften und geheimnisvolle, verwitterte Wracks. Wer wiederum das Innere der Insel erkunden möchte, findet hierfür ganz verschiedene Möglichkeiten vor: zu Fuß, auf dem Rücken von Pferden oder Kamelen, bei einer Motorrad- oder Quadtour.
Informationen
In Puerto del Rosario (FUE) befindet sich Fuerteventuras einziger internationaler Flughafen. Daneben erreichen Urlauber die Insel von Europa aus mit dem Schiff. Fuerteventura besitzt ein gut ausgebautes Busnetz, doch um zu den entlegeneren Ecken und Stränden zu gelangen, bieten sich Mietwagen als Transportmittel an. Die offizielle Amtssprache auf der Insel ist Spanisch.
Wer sich am Meer bei wunderbarem Wetter entspannen möchte, ist auf Fuerteventura genau richtig. Dabei ist die Insel gerade für die Urlauber reizvoll, die Erholung in einer eher ruhigen Umgebung suchen – sei es am Strand, beim Sport oder in der rauen Landschaft mit ihren Wüsten, Bergen und Oasen.