Gran Canaria - Paradies für Sonnenliebhaber

Zwischen Teneriffa und Fuerteventura liegt die Kanarische Insel Gran Canaria im Atlantik, rund 200 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt. Das fast runde Eiland hat einen Durchmesser von ca. 50 Kilometern. Schroffe Bergzüge und Vulkankegel überziehen die Insel. Zentral in der Inselmitte befindet sich mit dem Vulkan Pico de las Nieves (1.949 m) die höchste Erhebung. Zur Küste hin fällt die Berglandschaft steil ab. Charakteristisch sind dabei die Trockentäler (Barrancos), die von den Gipfeln ins Tal führen und die sich bei Regen mit mächtigen Flüssen füllen. Ganzjährig herrscht auf Gran Canaria mildes, sonniges Wetter zwischen 15 und 25 °C, so dass man sogar im Winter baden kann.

Der Norden der Insel ist bunt. In der verhältnismäßig feuchten Umgebung wachsen viele farbenfrohe Pflanzen: Geranien, Hibiskus, bis zu vier Meter große Weihnachtssterne sowie Lorbeer-, Mandel- und Eukalyptusbäume. Wesentlich karger ist die Gebirgswelt. Auf den braunen Böden gedeihen vor allem Kiefern und Sträucher. Die zerklüfteten Bergtäler wurden zum Teil zugemauert, um die nach heftigen Regenfällen entstehenden Flüsse aufzustauen und das Wasser zu nutzen. Die dabei gebildeten Seen stellen nun Tupfen in der kargen Landschaft dar. Im Süden befindet sich eine Sandwüste, die von Wolfsmilchgewächsen geprägt wird. Typisch für die Insel sind außerdem Dattelpalmen und die spektakulären, aus ineinander verflochtenen Stämmen bestehende Drachenbäume, die hunderte Jahre alt werden können. Und ganz wesentlich: Auf Gran Canaria locken viele feine, palmenumsäumte Strände zum Erholen. Sie werden vom wunderschönen Meer umgeben, in dem sich Delfine, Meeresschildkröten und viele Fische tummeln. Auf dem Land leben vor allem Vögel und Reptilien.

In einer Höhe von rund 1.800 Metern befindet sich der 80 Meter hohe Felsblock Roque Nublo (Wolkenfelsen), der den Gipfel des gleichnamigen Berges bildet und ein Wahrzeichen Gran Canarias darstellt. Auch der Naturpark Bandama besticht durch seine Landschaft. Vom Gipfel des Pico de Bandama hat man eine wunderbare Sicht in den riesigen, mittlerweile bewachsenen Vulkankrater. Der Süden der Insel ist wiederum das Reiseziel der sonnenhungrigen Touristen, die sich am Meer erholen wollen. Zu den schönen Stränden der Insel gehören Playa del Inglés und Maspalomas. Letzterer besitzt außerdem eine faszinierende Dünenlandschaft, die zum Teil aus angespülten, zerkleinerten Korallen und Muscheln besteht und Wüstenflair versprüht. An das Gebiet grenzt ein landschaftlich reizvoller See. In der Nähe von Maspalomas befindet sich auch der Palmitos Park, der wegen einer riesigen Orchideensammlung, dem Aquarium und einer lebhaften, bunten Papageienshow sehenswert ist.

Ursprünglich lebten auf Gran Canaria die Ureinwohner Guanchen. Im 15. Jahrhundert machten die Spanier die Insel zu ihrer Kolonie. Seitdem sich Mitte letzten Jahrhunderts eine Tourismusindustrie auf Gran Canaria entwickelte, ist die Insel heute das meistbesuchte Ziel der Kanaren. Gran Canaria besitzt außerdem eine lange Tradition im Kunsthandwerk, das sich in stilvollen Möbeln, hochwertigen Körben, Stickereien und handgetöpferten Waren zeigt. Typisch für die Insel sind dazu die Cachorro Canario-Hüte aus Tierfell. Es gibt sie als Modelle für Herren und für Damen. Ganzjährig finden immer wieder Musikfeste statt, die die Vorliebe der Bewohner für den Tanz und das Feiern widerspiegeln.

Die Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria zu erreichen, heißt im Urlaub anzukommen. Sofort nimmt einen das entspannte, südländische Flair gefangen, das Gran Canaria umgibt. Las Palmas ist eine fröhliche, weltoffene Stadt. Sie besitzt tolle Parks und einen herrlichen Strand, der zum Erholen einlädt. Dazu finden sich dort solch hübsche Ziele wie das Altstadtviertel Vegueta mit seinen Palästen, Museen und Kirchen (besonders die Catedral de Santa Ana). Auch das als Kolumbus-Haus bekannte Casa de Colón, der Hafen und der Botanische Garten sind sehenswert. Daneben bilden die Höhlen Cuevas de Bandama ein interessantes Ausflugsziel. Es handelt sich dabei um ein prähistorisches Höhlendorf der Guanchen-Ureinwohner mit einem Vorratslager und mehreren Wohnhöhlen, die bisher nicht entschlüsselte Felsmalereien enthalten. Die Höhlenbauten mit künstlich angelegten Treppen, Fenstern und Gängen gibt es auf den Kanaren nur auf Gran Canaria. Sehenswert ist auch das idyllische Fischerdörfchen Puerto de Mogán im Süden der Insel, das wundervolle Gassen und markante, weiße Häuser besitzt. Auch der Ort Teror ist reizvoll wegen seiner ursprünglichen, schönen Bauwerke, wie der Basilika (Basílica de Nuestra Señora) aus dem 15. Jahrhundert.

Nach einem entspannten Tag am Strand sorgen viele Clubs, Bars und Diskos für eine aufregende Nacht. Dabei bildet Playa del Ingles die größte Partymeile der Insel. Abwechslungsreiche Erlebnisse bieten außerdem Touren mit dem Katamaran oder Delfin-Beobachtungen. Für diejenigen, die in das Innere der Insel eindringen möchten, lohnt sich eine Safari mit dem Kamel (zum Beispiel ab Maspalomas). Dabei lassen sich Wüsten und die charakteristischen Bergschluchten erleben. Auch eine Fahrt mit dem gelben U-Boot Yellow Submarine in Puerto de Mogan verspricht ein Abenteuer, bei dem man durch die vielfältige, fischreiche Unterwasserwelt gleitet. Noch mehr Unterhaltung bieten dazu die Vergnügungsparks Gran Canarias, zum Beispiel der beliebte Themenpark Sioux City. In vielen Orten auf der Insel gibt es Märkte. Sie sind eine wunderbare Möglichkeit, um die Lebenswelt der Bewohner kennenzulernen. Zudem erhält man dort typische Produkte (Zigarren, Hüte, Körbe, Töpferwaren) und die exotischen Pflanzen Strelitzien. Viele einheimische Gerichte basieren auf Gofio, gemahlenen Weizen-, Mais- oder Gerstenkörnern. Daneben spielen Fisch und andere Meeresfrüchte eine wichtige Rolle in der Küche. Oft werden die Speisen mit der pikanten Mojo-Soße gewürzt. Auch Pellkartoffeln mit Knoblauch sind weit verbreitet.

Gran Canarias größter Schatz sind die wunderbaren Strände und das Meer, die erstklassigen Badeurlaub und Wassersport jeder Art ermöglichen. Der stetige Wind schafft ideale Bedingungen zum Segeln und Windsurfen, insbesondere bei Pozo Izquierdo. Sehr beliebt sind außerdem Hochseefischen und Tauchen. Das Inselinnere lässt sich gut beim Wandern, Reiten, Mountainbiking und bei Touren mit dem Quad, Buggy oder Jeep erkunden. Einen echten Adrenalin-Kick erhält man wiederum beim Fallschirmspringen und der anschließenden Landung mitten in den Dünen von Maspalomas. Etwas weniger aufregend, aber immer noch sehr spannend, ist ein Hubschrauberrundflug über die Insel.

Per Flugzeug erreicht man Gran Canaria über den Airport in Las Palmas (LPA). Es gibt außerdem eine Verbindung mit dem Schiff von Europa aus. Innerhalb der Insel reist man gut mit dem Mietwagen oder Bus. Gesprochen wird Spanisch.