Bremen - Maritimes Flair & mittelalterliche Architektur

Die Freie Hansestadt Bremen liegt im Nordwesten von Deutschland und ist mit einer Fläche von 404 km² das kleinste Land der Bundesrepublik. Es ist dessen einziges Zwei-Städte-Land und besteht aus den beiden Städten Bremen und Bremerhaven, in denen rund 662.000 Menschen leben. Sie liegen etwa 60 Kilometer voneinander getrennt inmitten des Bundeslandes Niedersachsen und sind durch die Weser verbunden. In seiner Gesamtheit gehört die Freie Hansestadt Bremen zur Metropolregion Bremen/Oldenburg. Bremerhaven ist die einzige Stadt Deutschlands die direkt an der Nordsee liegt und verfügt über den zweitgrößten Seehafen des Landes. Er befindet sich im nördlichen Elbe-Weser-Dreieck und hat den stadtbremischen Hafen längst in seiner Bedeutung für den Handel abgelöst. Mit einer Größe von 2.000 km² ist er das weltweit größte zusammenhängende Container-Terminal. Das Land Bremen liegt in der gemäßigten Klimazone und ist deutlich von maritimen Einflüssen geprägt. Der daraus resultierende Niederschlag fällt das ganze Jahr über recht regelmäßig verteilt.

Die Landschaft der Freien Hansestadt Bremen zeichnet sich neben der Stadtlandschaft vor allem durch eine ausgeprägte Fluss- und Seenlandschaft aus. Sie ist in fünf naturräumliche Einheiten gegliedert: die Wesermarsch, die Wümmeniederung, die Wesermünder Geest, das Thedinghäuser Vorgeest und das Verdener Wesertal. Wichtige Flüsse sind die Weser, die Wümme, die Ochtum und die Lesum. Größere Seen sind der Sportparksee Grambke (40 ha), der Werdersee (37 ha) und der Stadtwaldsee (28,2 ha). Die Marsche- sowie Geestflächen werden landwirtschaftlich intensiv genutzt und dienen der Stadtbevölkerung als Naherholungsgebiete. Die Borgfelder Wümmewiesen sind mit einer Fläche von 677 Hektar das größte Naturschutzgebiet in Bremen. Während Bremerhaven direkt an der Nordsee liegt, ist die Stadt Bremen etwa 70 Kilometer entfernt. Ein ganz besonderes Erlebnis erfährt man im Frühling, denn dann kann man mit etwas Geduld eine Reihe von Schweinswalen in der Weser entdecken, die aus der Nordsee ihren Weg bis nach Bremen gefunden haben.

Erste Siedlungen entstanden in Bremen bereits im 1. Jahrhundert nach Christus. Im 8. Jahrhundert wurde die Stadt bereits von Karl dem Großen zum Bischofssitz erhoben. Seither war die Geschichte der Stadt vom Handel und durch das Bestreben nach Selbstständigkeit geprägt. 1260 trat Bremen schließlich der Hanse bei und seit 1783 betrieben die Kaufleute direkten Transatlantikhandel mit den USA. Bekannt ist Bremen aber vor allem durch das Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten". Weitere Wahrzeichen der Stadt sind das Rathaus sowie das Denkmal des Bremer Roland, die beide auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerben stehen. Der Roland ist ein Symbol für die Unabhängigkeit Bremens von der Kirche, welche die Stadt im 13. Jahrhundert erlangte. Das Denkmal steht auf dem wunderschönen historischen Marktplatz. Ein Highlight sind auch die ehemaligen Befestigungsanlagen, die im frühen 19. Jahrhundert zu den Bremer Wallanlagen umfunktioniert wurden. Dabei handelt es sich um den ältesten öffentlichen Park Deutschlands. Weiterhin zählt die Böttcherstraße als besondere kulturelle Sehenswürdigkeit. Sie wurde zwischen 1922 und 1931 von Ludwig Roselius erbaut und lockt die Besucher mit ihrer weltberühmten Backsteinarchitektur an. Genauso spektakulär ist der Schnoor, ein mittelalterliches Gängeviertel, in dem früher viele Schiffer wohnten. Es gibt zahlreiche Museen, wie dem Museum der 50er Jahre, dem PHÄNOMENTA Science Center, dem Klimahaus Bremerhaven 8° Ost sowie das Deutsche Auswandererhaus. Vor allem bei Familien beliebt ist auch der Zoo am Meer mit dem dazugehörigen Nordsee-Aquarium.

Eine original Bremer Spezialität ist das Beck's, eine der bekanntesten Biermarken der Welt. Der Brauerei Beck & Co sollte unbedingt ein Besuch abgestattet werden. Weitere typische Delikatessen aus Bremen sind Knipps, Labskaus und Braunkohl. Reisende die Freude am Glücksspiel haben, können dieser Leidenschaft in der Spielbank der Stadt Bremen nachkommen. Sie befindet sich in einem historischen Gebäude direkt an der Weser. Wer jedoch lieber einen Einkaufsbummel macht, wird in den vielen verschiedenen Geschäften sicher fündig. In Bremerhaven locken beispielsweise das Columbus Shopping Center sowie das Mediterraneo. Entlang der Weserpromenade, in der Stadt Bremen, befindet sich die Schlachte, Bremens maritime Meile. Dort kann man gemütlich flanieren, essen, einkaufen, feiern oder einfach nur die Schiffe auf dem Wasser beobachten. Wer im Winter nach Bremen reist, der sollte unbedingt den Weihnachtsmarkt besuchen wenn die Schlachte in einen mittelalterlichen Straßenmarkt umgestaltet wird. Am Abend kann man dann ins Theater oder in eine der vielen Bars, Diskotheken oder Kneipen gehen.

Bremen ist ein sehr fahrradfreundliches Land, da es sehr flach ist. Es gibt viele Fahrradrouten und sehr gute Beschilderungen. Auf dem Weserdamm sowie dem Hollerdeich kann man zudem sehr gut Inlineskater fahren. Sehr zu empfehlen ist auch eine Rundfahrt auf der Weser mit einer der Fähren. Am Westerstrand kann man im Sommer Baden, allerdings gibt es keine Badeaufsicht oder Abgrenzung zum Fahrbereich der Schiffe. Immer wieder lohnenswert ist ein Besuch des Hafens in Bremerhaven. Dort befindet sich der Museumshafen mit zahlreichen Museumsschiffen.

In Bremen gibt es einen Flughafen, den man mit der Straßenbahn-Linie 6 in nur 10 Minuten von der Innenstadt aus erreicht. Von dort gibt es Flüge innerhalb Deutschlands und auch zu den verschiedensten Zielen im europäischen Ausland. Wer mit dem Auto anreist, der sollte beachten das seit 2011 nur noch mit einer grünen Umweltplakette in die Innenstadt gefahren werden darf. Eine umweltfreundlichere Variante ist die Anreise mit der Bahn. In und um Bremen gelten die Tarife des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen, sodass Zugtickets häufig auch noch als Busfahrtickets gültig sind, sofern es sich um ein Nahverkehrs-Ticket handelt. Am besten ist es, wenn man sich jedoch noch einmal vor Ort genau erkundigt.