Algerien - Der Wüstenstaat am Mittelmeer

Algerien ist ein Staat im Nordwesten von Afrika und mit einer Fläche von 2.381.741 km das größte Land des Kontinents. Im Norden bildet das Mittelmeer eine natürliche Grenze, im Osten grenzen Tunesien und Libyen an, im Süden Mali und Niger sowie im Westen Mauretanien und Marokko. Insgesamt leben etwa 38,7 Millionen Menschen in Algerien, die meisten davon im Norden und an der Mittelmeerküste. Neben der Hauptstadt Algier (franz.: Alger) sind auch Constantine, Annaba, Oran, Tlemcen und Tamanrasset für den Tourismus bedeutende Städte. Das Klima ist im Norden vor allem mediterran geprägt, während im Süden ein extrem trockenes Wüstenklima vorherrscht.

Landschaftlich lässt sich Algerien grob in drei Gebiete einteilen, die 1200 Kilometer lange Mittelmeerküste mit ihren zahlreichen fantastischen Sandstränden und idyllischen Buchten, der vom Tell-Atlas geprägte gebirgige Norden, der stark agrarwirtschaftlich genutzt wird und der vegetationslose Süden, der etwa 85 Prozent der gesamten Landesfläche ausmacht. Hier ist die Sahara, eine der größten Sandwüsten (Ergs) der Welt vorherrschend. Allerdings finden sich im Übergang vom Atlasgebirge zur Sahara auch Steinwüsten. Im Osten Algeriens gibt es einige Oasen, in denen bis zu zwei Millionen Dattelpalmen gedeihen. Der längste Fluss ist der etwa 700 Kilometer lange Qued Chelif. Er entspringt im Sahara-Atlas und mündet in das Mittelmeer. Der höchste Berg ist mit 2918 Metern der Tahat im Ahaggar-Gebirge.

Mit seiner reichen Kultur und der belebten Geschichte stellt Algerien ein besonders attraktives Reiseziel dar. Ursprünglich lebten hier nur Berberstämme, mit der Zeit haben jedoch viele der Volksgruppen die nach Algerien eingewandert sind ihre Spuren hinterlassen und so die heutige Kultur geprägt. Darunter sind beispielsweise die Phönizier, die Römer, die Franzosen, die Araber und die Byzantiner. Amtssprache ist heute Arabisch, doch auch Französisch wird als Verkehrssprache in weiten Teilen des Landes genutzt. Algerien besitzt sieben UNESCO-Weltkulturerben, von denen eines eindrucksvoller ist als das andere – die Bergfestung von Kalaa Beni Hammad, die Felsenmalereien des Tassili n' Ajjer, das Tal des M'zab, die römischen Ruinen von Djemila und Timgad, die Ruinenstadt Tipasa sowie die Altstadt (Kasbah) von Algier. Einen wunderbaren Einblick in die Geschichte und Kultur bieten zudem die zahlreichen Museen des Landes. Sehr zu empfehlen sind unter anderem das Bardo Nationalmuseum für Frühgeschichte und Ethnografie, das Nationalmuseum für Antiquitäten und das Nationalmuseum der traditionellen und populären Künste in Algier. Aber auch die vielen Feste sind ein echtes Highlight. Einige Jahreshöhepunkte sind zum Beispiel das Fest zur Bestäubung der Dattelpalmen in Touggourt, das Teppichfest in Ghardaia, das Fest der Rai-Musik in Oran sowie die diversen Feste in Algier.

Reisende, die ein echtes Abenteuer erleben wollen, sind in Algerien genau richtig. Die Kameltrekking-Touren durch die Sahara sind ein wahres Highlight bei Touristen. Jeder bekommt ein eigenes Kamel (Dromedar), auf dem er reiten oder neben dem er herlaufen kann. Die Tour dauert mehrere Tage und wird von den erfahrenen Tuareg, einem Berberstamm geführt. Dabei kann man die Weite der Wüste bestaunen und die Ruhe, die diese ausstrahlt, genießen. Zudem bekommt man einen faszinierenden Einblick in die Kultur und Traditionen der Tuareg und lernt den Umgang mit den Kamelen. Wer jedoch darauf aus ist sich in seinem Urlaub richtig zu entspannen, der kann sich in seinem Hotel so richtig verwöhnen lassen. Die Angebote wachsen ständig und umfassen zahlreiche Spa-Anwendungen. Darunter sind beispielsweise Massagen, Hammam, Entspannungsbäder und Beautyanwendungen. Aber auch Thermalbäder sind weit verbreitet. Sie blicken auf eine fast 2000-jährige Geschichte zurück. Insgesamt gibt es in Algerien 200 Thermalquellen, die zumeist inmitten wunderschöner und ruhiger Landschaften zu finden sind.

In Algerien ist eigentlich immer Saison. Der Norden eignet sich hervorragend im Sommer, der Süden im Winter. Die Mittelmeerküste lädt mit ihren langen Sandstränden und den tollen Buchten überall zum Baden ein. Aber auch unzählige Wassersportmöglichkeiten sind hier vorhanden. Wandern kann man eigentlich überall. Ein beliebtes Wanderziel sind die berühmten Felsenbilder von Séfar, Jabbaren und Tin Zoumaitak. Im Tell- oder Sahara-Atlas kann man zudem sogar Bergsteigen oder Klettern. Richtig abenteuerlich wird es aber so richtig bei einer Fahrt mit dem Geländewagen durch die Wüste. Die Fahrten werden hauptsächlich von Ghardaia, In Salah, Tamanrasset und Djanet angeboten. Eine Aktivität, die die meisten Reisenden wohl nicht mit Algerien in Verbindung bringen würden ist der Wintersport, doch auch den kann man hier durchaus gut betreiben. In Chréa, etwa 70 Kilometer südlich von Algier, gibt es tolle Pisten zum Skifahren, ebenso wie in Tikijda im Djurdjura-Gebirge, etwa 150 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.

Für die Einreise nach Algerien benötigen Reisende ein gültiges Visum, welches mindestens zwei Wochen vor Reiseantritt bei der algerischen Botschaft in Berlin oder beim algerischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main beantragt werden muss. Zudem müssen Reisende einen Reisepass vorweisen, der noch mindestens sechs Monate bei Einreise gültig ist. Die Anreise erfolgt mit dem Flugzeug nach Algier. Der Flug dauert von Deutschland etwa zwei bis drei Stunden. Drei weitere Regionalflughäfen befinden sich in Constantine, Annaba und Oran.