Tunesien

Mittelmeerfeeling in Afrika

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Tunesien - Mittelmeerfeeling in Afrika

Die blauen Fensterläden des Mittelmeers, die Moscheen der Araber, die Wüsten Afrikas und die Würze der Korkeichen - Tunesien ist eine bunte Mischung verschiedenster Natur- und Kulturräume und versprüht den Charme einer Nation, die sich das beste aus allem zu eigen machen kann.

Tunesien

Geografie - Das schmale Land zwischen Algerien und Libyen

Auch Tunesien zählt zu den schönen Mittelmeernationen. In Afrika gelegen grenzt es an die Länder Libyen im Osten und Algerien im Westen. Durch seine gute Lage am Meer eignet sich Tunesien hervorragend als Ausgangspunkt für eine Afrikareise. Der Staat selbst ist in 24 Gouvernments gegliedert. Die größten unter ihnen sind Tunis, Ariana, Manouba und Ben Arous. Die Stadt Tunis im gleichnamigen Gouvernment ist die Hauptstadt des Landes und zählte zuletzt circa 730.000 Einwohner. Steppen, Buschwälder und fruchtbare Oasen inmitten der Wüste prägen die Landschaft. Trotz der vergleichsweise geringen Größe zählt Tunesien gleich mehrere Klimazonen. Das Klima bewegt sich in den Bereichen arid und mediterran. Der am Mittelmeer gelegene Norden reicht je nach Jahreszeit von winterfeucht bis sommertrocken. Die Steppenlandschaft in Zentraltunesien wird in den Sommermonaten sehr heiß, bis zu 50 °C werden nicht selten gemessen. Umso kühler werden dafür die Winter in dieser Region. Allgemein gilt: Je südlicher die Region, desto kontinentaler wird auch das Klima.

Chebika Oase in der Sahara

Natur - Im Land der Fata Morgana

1300 Kilometer Küste mit feinstem Sandstrand am Mittelmeer nennt Tunesien sein eigen. Am blauen Meer liegen dutzende Badeorte mit unzähligen Hotels. Das Wasser vor Tunesien hat von allen Mittelmeerländern den höchsten Reinheitsgrad. Auch innerhalb des Landes, jedoch nur in den nördlichen Regionen, finden sich zauberhafte Bademöglichkeiten an den Seen. Der Ichkeul-See, der See von Tunis oder die Lagune von Ghar El Melh machen den Norden so fruchtbar. Das größte Wasservorkommen spendet jedoch der Fluss Medjerba. Dieser trägt ganze 82 Prozent des Wassers in ganz Tunesien. Hinzu kommen die sogenannten Wadis - Flüsse, die je nach Hitzegrad austrocknen und sich in den Regentagen wieder füllen. Die Nordküste und das Atlasgebirge sind von mediterranen Buschwäldern bewachsen. Zudem finden sich im Nordwesten eindrucksvolle Korkeichenwälder und auch Steineichen. Die Aleppo-Kiefer gehören ebenfalls zum Naturbild des Landes. Die weitläufige Berglandschaft Kroumirie wird auch das grüne Herz Tunesiens genannt. Diese Landschaft zeichnet sich durch seine hügelige Erscheinung und seine Artenvielfalt aus. Die Kroumirie ist eines der feuchtesten Gebiete in ganz Nordafrika. Das Zentrum Tunesiens wiederum beherbergt eine weite und trockene Steppenlandschaft. Doch wer nun denkt, in dieser kargen Gegend gäbe es nichts zu entdecken, der irrt. Vor allem die großen Salzseen, wie die im Sedimentbecken Chott el Djerid, erfreuen sich großer Beliebtheit. Bakterien sorgen dafür, dass sich die Salzlaken der Salzseen rötlich-lila verfärben. Ein beeindruckendes Naturschauspiel. Noch beeindruckender jedoch ist die in dieser Region häufig vorkommende Fata Morgana. Diese visuellen Täuschungen der Wahrnehmung werden durch die unterschiedlich warmen Luftschichten hervorgerufen und haben schon so manchen armen Reisenden zur Verzweiflung getrieben. Im Südwesten des Landes liegt eine der weiten Dünenlandschaften, die Dünen von Nefta. Noch trockener wird es schließlich in der Sahara-Wüste, der größten Trockenwüste der Erde. Diese erstreckt sich über die gesamte afrikanische Atlantikküste bis hin zum Roten Meer. In diesen heiß-trockenen Regionen fühlen sich vorwiegend Schlangen und Skorpione heimisch. Die meisten Tier- und Pflanzenarten finden sich dagegen in Nordtunesien. So auch die zahlreichen Vogelarten in den großen Vogelschutzgebieten, die heute ein Teil des UNESCO-Weltnaturerbes sind. Cuviergazellen und die Mähnenschafe leben nur noch in den Nationalparks.

Die Salzseen von Tunesien

Natürliche Sehenswürdigkeiten - Zwischen fruchtigen Oasen und heißen Dünen

Entlang der Küste von Tabarka bis Ben Guerdane befinden sich ganz bezaubernde Strandabschnitte. Diese liegen sehr idyllisch und sind von malerischen Eichenwäldern und wilden Olivengärten umgeben. Auch der Naturpark Ichkeul mit dem ansehnlichen Bergmassiv und dem gleichnamigen See ist eine Reise wert. Nur hier können Besucher noch wilde Büffel am Seeufer entdecken. Die Naturschönheit des Landes wird den Gästen vor allem in der Region der Kroumirie veranschaulicht. Vor allem auf der Panoramastraße von Ain Draham-Beja lassen sich ganz erstaunliche Entdeckungen machen. Unter den Bäumen der aromatisch duftenden Eukalyptuswälder haben Gäste die Möglichkeit, in einer der schwefelhaltigen Thermalquellen einzutauchen. Die daran angeschlossenen Kurhotels wie das Hammam Bourguiba bei Tabarka sorgen für das richtige Rundum-Wohlfühl-Paket. Die märchenhaften Oasen von Nefta, die Palmengärten im Nationalpark Djebel und die scharfkantigen Felsformationen der Aiguilles machen den natürlichen Charme des Landes aus. Auch die Gebirgswelten des Djebel, in denen sich fruchtbare Palmenhaine inmitten der kargen Gebirgszüge verstecken, sind ein Teil dieser bemerkenswerten Natur. Wer den Spuren der einstigen Karawanen ganz nah sein möchte, der sollte sich auf einem Dromedar durch die Weiten der Sahara tragen lassen. Reisende sollten jedoch vorher die aktuellen Sicherheitsbestimmungen des Auswärtigen Amtes beachten.

Tunesische Dromedare - das Wüstenschiff

Kultur - Ein starkes Volk im Einfluss der Welt

Das reiche kulturelle Erbe Tunesiens macht das Land auch für Touristen sehr interessant. Durch die Einwanderungsperioden der Araber, Türken und Berber sowie der Spanier und der Franzosen wurde die indigene Kultur maßgeblich beeinflusst. Vor allem in der Architektur lässt sich die starke Durchmischung nordafrikanischer Ursprünge mit den Einflüssen aus dem gesamten Mittelmeerraum kaum leugnen. Eine der ältesten Städte des Landes ist Karthago. Sie wurde bereits von den Phöniziern erbaut. In der byzantinischen Epochen wurde vor allem starke Befestigungsanlagen gebaut - als Beispiel wäre Gafsa zu nennen. Ab dem 7. Jahrhundert schließlich setzten sich die arabischen Machtstrukturen durch. Die zahlreichen Moscheen, darunter die Moschee Sidi Bou Makhlout von El Kef, wurden in jenen Jahren errichtet. Im historischen Jahr 1881 stürmten französische Truppen das Land und eroberten die Hauptstadt Tunis binnen drei kurzer Wochen. Die Bevölkerung jedoch hielt nicht viel von der Besetzung durch Frankreich und es kam wiederholt zu umfangreichen Widerstandskämpfen in Tunesien. Erst 1956 erkannte Frankreich die Unabhängigkeit des Landes an. Die Tunesier selbst gelten als freundliche Gastgeber mit einem ausgeprägten Gespür für respektvollen Umgang. Wer sich verständnisvoll und respektabel gegenüber den Sitten und Bräuchen des Landes verhält, der wird von der schieren Warmherzigkeit der Menschen geradezu überschüttet. Vor allem in sakralen Bauwerken sollten Touristen davon absehen, zu knapp bekleidet das Gebäude zu betreten.

Ruinen von Karthago

Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Das Amphitheater der Römer und die Stollen der Berber

Das Nationalmusem Bardo in Tunis ist für jeden Tunesienreisenden eine Bereicherung. Neben zahlreichen anderen Artefakten beherbergt das Museum die größte Sammlung antiker Mosaiken in ganz Afrika. Überhaupt hält die Hauptstadt Tunis einige kulturelle Leckerbissen bereit, obwohl sie eigentlich nicht die klassische Touristenstadt ist. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Zitouna-Moschee. Auf der Flaniermeile Habib Bourguiba bekommen Urlauber Gelegenheit, in einem der Straßencafés dem geschäftigen Treiben der Einwohner beizuwohnen. Im Théatre Municipal lässt sich im Anschluss ein amüsanter Abend verleben. Ein Pflichtprogrammpunkt einer jeden Tunesienreise ist die alte Stadt Karthago, das einstige politische Zentrum der Macht. Die archäologische Fundstelle ist nicht nur für angehende Archäologen ein Muss, sondern ein Highlight in ganz Tunesien. Das gleiche gilt für die wunderschönen Paläste und Thermen der Ausgrabungsstätte Bulla Regia und für das römische Amphitheater in der einstigen Leggionärsstadt Dougga. Theater samt Ortschaft gehören zur Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und befinden sich zu Füßen des Téboursouk-Gebirges. Wer sich für das Leben der Berber interessiert, sollte einen Schritt in die tiefen Stollen des Felsmassives von Gîte de Douiret wagen. Über Jahrhunderte hat das Berbervolk in den Stollen gelebt. Das bedeutendste Wallfahrtsziel in Tunesien ist die Synagoge La Ghriba, auch "die Fremde" genannt. Ein regelrechtes Bilderbuchdorf befindet sich etwa 20 Kilometer von Tunis entfernt auf den hohen Felsen nahe der Küste. Die blau-weißen Dächer und Häuserfronten von Sidi Bou Said sind schon seit über 250 Jahren als Touristenziel bekannt.

Amphitheater in Tunesien

Erleben - Die rote Küche von Tunesien

Harissa nennt sich das urtypische Würzmittel der Tunesier und stammt eigentlich aus dem Maghreb. Chili, Koriander und Knoblauch machen die Mischung so feurig und begehrt. Die tunesische Küche wird im Volksmund auch die "rote Küche" genannt. Dies liegt vor allem an dem sehr umfangreichen Einsatz von frischen Tomaten und roter Paprika. Im Vergleich zu den Nachbarländern sind diese Sorten eher ungewöhnlich und deshalb besonders. Ein weiterer Unterschied zu den anderen arabisch-geprägten Ländern ist die Vorliebe der Tunesier für Nudelgerichte und Käse und der liberale Umgang mit Alkohol. Auf den Speisekarten finden sich Gerichte aus Couscous mit Fleisch und Gemüse, Merguez-Würste, das Kichererbsengericht Lablabi oder die tunesische Tajine, eine Eierpastete mit Fleisch. Es braucht keine tiefergehende Analyse, um den Einfluss der verschiedenen Besetzernationen in den Rezepten wiederzufinden. Die Tunesier sind Könner in der Küche. Fangfrische Meeresfrüchte, mit Ei und Thunfisch gefüllte Teigtaschen, Brik genannt, oder die kräftige Suppe Schorba gehören zu den Lieblingsgerichten. Zum Nachtisch wird das Gebäck Baklava gereicht. Wer dieser extrem süßen Leckerei widerstehen kann, ist auch mit dem köstlichen Feigenschnaps Boukha bestens bedient. Traditionell eingekauft wird auf den farbenprächtigen Souks, den Märkten. Die Schuhe aus Leder und Seide - die Babuschen, handgeknüpfte Teppiche für die Wand und den Fußboden, exotische Gewürzkompositionen und die kunstvoll gefertigte Töpferware zählen zu den beliebtesten Souvenirs. Auf den Souks gehört es zum guten Ton zu Bummeln, zu Genießen und natürlich zu Probieren. Alternativ lohnt sich auch ein Besuch der großen Markthallen, zu nennen wäre der Marché Central in Tunis. Ein Nachtleben wie es in Europa und der westlichen Welt üblich ist, ist eigentlich nicht typisch für Tunesien. Einzig in den Touristenhochburgen wie Hammamet oder auf der Ferieninsel Djerba finden Feierfreudige und Discokönige in der Sommersaison eine sehr gute Plattform. Bars, Restaurants und Flaniermeilen finden sich jedoch im ganzen Land.

Teppichhandel in Tunis

Aktivitäten - Vom Taucherdiplom zum Wüstensegeln

Strandurlaub und Wassersport werden auf der Ferien- und Urlaubsinsel Djerba groß geschrieben. Das ganze Jahr über sind Angebote für Bootsfahrten, Surfen, Parasailing oder Wasserski sehr präsent. Auch an Land kann die Insel aktiv entdeckt werden. Mit dem Quad, dem Fahrrad oder dem Motorrad ist Djerba im Nu bestens zu erkunden. Im Norden von Tunesien bieten viele Hotels ein besonderes Erlebnis-Schmankerl - mit einem Katamaran oder Schiff geht es hinaus aufs offene Meer zum Fischen. Der Fang des Tages darf natürlich behalten werden. Wer sein Taucherdiplom im Ausland machen möchte, ist in Tunesien, genauer gesagt in Tabarka, genau richtig. Nach zehn verschiedenen Tauchübungen erhalten die Teilnehmer das begehrte Diplom und können sich an den Riffs der Welt gütlich tun. Golf spielt im ganzen Land eine wichtige Rolle. Von Tabarka über Djerba bis hin nach Bizerte finden sich überall sehr gute Golfplätze in einer wunderschönen Kulisse. Wer sich für heißen Extremsport interessiert, der bricht am besten in die Dünen der großen Wüsten auf. Wüstensegeln ist das neue Zauberwort. Geschwindigkeit, viel, viel Sand und der Wüstenwind machen Spaß und bleiben garantiert in Erinnerung. Etwas beschaulicher kann die Region auch mit dem Kamel erlebt werden. Ob als Wüstenritt oder entlang der weißen Sandstrände, die genügsamen Tiere sind für alles zu haben.

Wassersport in Tunesien

Informationen

Die Infrastruktur des Landes ist ganz ordentlich ausgebaut. Die drei wichtigsten Flughäfen befinden sich in Tunis, Djerba und Tabarka. Neben dem Flugverkehr ist die Anreise mit dem Kreuzfahrtschiff oder einer Yacht eine sehr gelungene Alternative. Auch das Busnetz der Busgesellschaft SNTRI ist sehr gut ausgebaut und kann von Touristen genutzt werden. Allerdings gibt es keine Busfahrpläne. Die nötigen Informationen sind in den Hotels oder direkt im Ort zu erfragen. Noch wichtiger als der Busverkehr ist das Bahnnetz. Die tunesische Eisenbahn verbindet alle größeren Städte miteinander. In die Reiseplanung sollte auf jeden Fall das Klima einbezogen werden. Von Nord nach Süd herrschen größere Schwankungen. Sehr angenehm ist Tunesien im Frühling, wenn das ganze Land in voller Blüte steht. Wer einen Badeurlaub in Tunesien plant, sollte vor allem die Sommermonate von Juni bis September ins Auge fassen. In diesem Zeitraum passt auch die Wassertemperatur des Mittelmeeres sehr gut.

Tunesien ist ein hervorragendes Reiseland für Sommerurlauber, für Kulturliebhaber und für all diejenigen, die nach außergewöhnlichen Naturschätzen suchen. Die Oasen der Wüste, das leckere Essen und das besondere Flair in den Touristengegenden machen das Land im Norden Afrikas so attraktiv.