Namibia
Endlose Wüsten und exotische Tiere
Namibia – Endlose Wüsten und exotische Tiere
Endlos weite Wüsten aus rotem Sand, in denen sporadisch Sträucher wachsen, sind typisch für Namibia. Genauso die Vielfalt der afrikanischen Tierwelt, die sich dort an den fruchtbaren Stellen drängt. Wegen der einzigartigen Landschaft und wegen der außergewöhnlichen Verbindung aus afrikanischen und deutschen Wurzeln ist Namiba als Reiseland äußerst reizvoll.
Geografie - Die Wüstenwelt Namibias
Namibia befindet sich im südlichen Afrika neben Südafrika, Botswana, Sambia und Angola. Das Land grenzt im Westen an den Atlantischen Ozean. Der Osten und Westen des Landes werden von Wüsten bestimmt. In der Mitte des Landes liegt das Binnenhochland von Namibia. Das Klima ist das ganze Jahr über trocken und heiß mit Temperaturen, die deutlich über 30 °C liegen können. Dabei sind die Unterschiede zwischen Tag und Nacht enorm. So kommt in den namibischen Wintermonaten Juli und August des Nachts durchaus Frost vor. Im Norden des Landes regnet es dagegen relativ häufig.
Natur - Unwirkliche Landschaften und wilde Tiere
Das gesamte Küstengebiet wird von der Wüste Namib geprägt, die dem Land den Namen gab und in der Wildpferde, Springböcke und Antilopen leben. Auch im Osten befindet sich mit der Kalahari ein mächtiges Wüstengebiet. In dieser Hochebene gibt es endlos weite Flächen von rotem, feinen Sand, der immer wieder von knorrigen Gewächsen durchzogen wird. Viele Tiere haben sich an das unwirtliche Leben perfekt angepasst. So leben in Namibia Löwen, Elefanten, Zebras, Büffel und viele große Säugetiere mehr. Zwischen beiden Wüstengebieten erstrecken sich Berge und Hochländer, deren höchste Erhebung der Königstein mit rund 2.600 Metern ist. Der Caprivi-Streifen im Norden bildet wiederum Namibias fruchtbare Insel mit reichen Flüssen und tropischem Regenwald.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Der tiefste Canyon Afrikas
Die gewaltigen Dünen und sandbedeckten Ebenen der Namib kann man zum Beispiel im Namib-Naukluft-Park erleben. Die dort gelegenen Sterndünen bei Sossusvlei gehören mit rund 200 Metern zu den höchsten der Welt. Reizvoll sind sie neben ihrer Höhe durch ein interessantes Farbenspiel, das sich durch Feuchtigkeit und Sonnenstand ergibt. Auch raue Bergwelten und die Lagune von Sandwich mit ihren riesigen Flamingo-Schwärmen sind Sehenswürdigkeiten des Parks. Namibias vielfältige Tierwelt lässt sich am besten im Etosha National Park, dem zweitgrößten Nationalpark Afrikas, bewundern. Zentral in ihm befindet sich eine gigantische, leere weiße Salzpfanne. Daneben existiert weite Gras- und Dornensavanne, an deren Wasserstellen sich Elefanten, Zebras, Giraffen, Büffel, Nashörner und Antilopen drängen. Mit viel Glück erspäht man sogar einen Löwen oder Geparden. Mit dem Fish River Canyon im Süden besitzt Namibia eine wirklich außergewöhnliche Landschaftsformation, die zugleich einer der tiefsten Canyons Afrikas darstellt. In die schroffen, braunen Felsen hat sich der azurblaue Fish River 550 Meter tief eingegraben. Antilopen und Leoparden bewohnen die zerklüftete Welt.
Kultur - Von der deutschen Kolonie bis zum unabhängigen Staat
Namibia stellt ein buntes Gemisch aus vielen Völkern dar. Diese wanderten vor allem während des 16. bis 18. Jahrhunderts auf das Gebiet ein. Im 19. Jahrhundert wurde das Land eine deutsche Kolonie. Nach dem Ersten Weltkrieg gelangte Namibia unter die Verwaltung der so genannten Südafrikanischen Union. Erst im Jahr 1990 wurde das Land unabhängig. Nach wie vor leben die Menschen zum großen Teil von Viehzucht und Landwirtschaft. Musik und Tanz sind wichtige Elemente der Kultur und gehören zu rituellen Zeremonien dazu. Daneben leben die Gepflogenheiten, die sich aus der Kolonialzeit ergeben haben – wie die deutsche Sprache. Allmählich wendet sich Namibia jedoch der Moderne zu. Und allmählich entwickelt sich bei den Bewohnern ein Selbstbewusstsein, das dem Gefühl entspringt, gemeinsam in einem unabhängigen Staat zu leben.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Haupstadt Windhoek als kulturelles städtisches Zentrum
Windhoek ist eine Hauptstadt der gemütlichen Art. Zwar nimmt die Zahl an modernen Gebäuden zu, doch daneben gibt es noch viele historisch schöne Bauten. Auf der Independence Avenue, der zentralen Einkaufsstraße, lässt es sich angenehm shoppen und spazieren. Unweit des Zentrums auf einem Hügel gelegen stehen die drei schmucken Schlösser Heinitzburg, Schwerinburg und Sanderburg. Auch die Christuskirche, das Reiterstandbild und der Tintenpalast erinnern an die europäische Besatzung. Nordwestlich von Windhoek befindet sich die Twyfelfontein-Region, in der geheimnisvolle uralte Felsmalereien sowie ein versteinerter Wald von der Vorzeit berichten. Ein leichtes Schaudern überkommt den Besucher wiederum an der so genannten Skelettküste. An deren Meeresgrund ruhen zahlreiche Wracks, die im Nebel gestrandet sind.
Erleben - Exotisches Essen und kulturelle Tänze
Zu den traditionellen Gerichten des Landes zählen Maisbrei mit Sauce, aber auch Exotisches wie gegrillte Raupen oder Warzenschweinhaut. Daneben ist der koloniale Einfluss in der namibischen Küche spürbar: Es gibt viele deutsche Backwaren und Gerichte. Namibia ist ein Land der Kunsthandwerker. Gerade auf den quirligen Straßenmärkten kann man kunstvoll verzierte Straußeneier, Bestecke, Lampen oder Spiegel erwerben. Als Land der Diamanten gibt es außerdem viele Halbedelsteine und Mineralien zu kaufen. Wer die wundervolle Naturwelt erleben möchte, kann dies zum Beispiel sehr gut über eine Tour mit dem Katamaran oder Flugzeug. Dagegen lässt sich die reiche Kultur mit ihrer wilden Musik, ausladenden Tänzen und prächtigen Arm- und Beinschmuck gut bei den Festen der Menschen erfahren. Dazu bieten zum Beispiel in Windhoek Stadtführer Touren der besonderen Art an, nämlich bei denen sie den Gästen ihr eigenes Stadtviertel zeigen – die einfachen, bunten Häuser, Frauen, die traditionelle Kleider nähen oder einen Friseursalon, in dem stundenlang an prachtvollen Flechtfrisuren gearbeitet wird.
Aktivitäten - Unterwegs in der Wüstenlandschaft
Die raue, extreme Wüstenlandschaft mit ihrer exotischen Tierwelt macht Namibia zum ausgezeichneten Ziel für Safaris. Reiter-, Jeep- oder Motorradtouren sind dort möglich. Als Alternative dazu bieten sich Wanderungen durch weites, menschenleeres Gebiet an. Zum Surfen gibt es bei Windhoek sehr gute Bedingungen. Echten Spaßfaktor verspricht zudem das Sandboarding, bei denen man die Dünen der Wüsten rasant nach unten saust. Auch Kanutouren auf den ständig wasserführenden Flüssen oder in der Walvis Bay, in der man häufig von neugierigen Delfinen und Robben begleitet wird, bedeuten Abenteuer pur.
Informationen
Windhoek (WDH) und die Hafenstadt Walvis Bay (WVB) sind an den internationalen Flugverkehr angeschlossen. Daneben gibt es in den Städten beziehungsweise auf vielen Farmen Flugplätze, die für touristische Ausflüge genutzt werden. Über die Straßen, die jedoch oft nicht asphaltiert sind, erreicht man die meisten Teile des Landes. Zwischen einigen Städten verkehren dazu Züge, wobei der „Desert Express“ zwischen Windhoek und Swakopmund die bekannteste Strecke darstellt. Offizielle Amtssprache ist Englisch.
Namibia stellt ein erstklassiges Reiseziel für Urlauber dar, die die typische afrikanische Lebenswelt aus Wüsten und exotischen Tieren kennenlernen möchten. Doch auch für Reisende, die sich für die besondere Kultur mit ihren afrikanischen und deutschen Wurzeln interessieren, lohnt sich ein Besuch in Namibia.