Benin

Die Wiege des Voodoo-Kults

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Benin - Die Wiege des Voodoo-Kults

Im Benin erwartet Reisende neben der abwechslungsreichen Landschaft und den freilaufenden Wildtieren auch eine faszinierende Kultur und sehr gastfreundliche Menschen. Die Voodoo-Kultur wird hier noch lebhaft ausgeübt und gilt neben den Tata-Somba und den Königspalästen von Abomey als kulturelles Highlight im Benin.

Historisches Monument im Benin

Geografie - Der Staat in der Bucht von Benin

Benin ist ein Staat in Westafrika, der im Norden durch Niger und Burkina Faso, im Osten durch Nigeria sowie im Westen durch Togo begrenzt ist. Im Süden bildet der Golf von Guinea, genauer gesagt die Bucht von Benin eine natürliche Grenze. Er besitzt eine Fläche von 112.622 km² und ist damit vergleichsweise größer als die Schweiz und Österreich zusammen, jedoch kleiner als England. Im Benin leben etwa 8,9 Millionen Menschen. Porto-Novo ist zwar die Hauptstadt des Landes, Regierungssitz und die für den Tourismus bedeutendste Stadt ist jedoch Cotonou. Das Klima ist tropisch heiß, wobei der Süden feucht und der Norden eher trocken ist. Jahreszeiten, wie man sie aus Europa kennt, gibt es hier nicht. Es wird lediglich zwischen Trockenzeit und Regenzeit unterschieden.

Geografie im Benin

Natur - Wechselhafte Landschaften

Die Landschaft Benins ist überwiegend flach mit nur wenigen Erhebungen. Die höchste Erhebung ist mit 658 Metern der Mont Sokbaro in den Atakora-Bergen. Die Küstenebene mit den fantastischen Sandstränden verwandelt sich in Richtung Norden in eine fruchtbare Ebene, die intensiv für die Landwirtschaft genutzt wird. Dahinter prägt schließlich die schier endlose Savanne das Landschaftsbild Benins. Ganz im Norden, an der Grenze zu den Nachbarländern, befinden sich die beiden benachbarten Nationalparks, der Nationalpark W sowie der Nationalpark Pendjari. Hier leben neben Löwen und Elefanten noch zahlreiche weitere für Westafrika typische Wildtierarten. Die Flora des Landes umfasst etwa 3000 Arten. Besonders bemerkenswert ist diese während der Regenzeit, wenn alles grünt und blüht. Fast ein Drittel Benins ist mit Wald bedeckt, so etwa mit Regenwald, Trockenwald und Sumpfwald. Der wohl bedeutendste Wald ist der Riparian Forest.

Schraubenbaum im Benin

Kultur - Ein facettenreicher Vielvölkerstaat

Seit dem 17. Jahrhundert gehörte das heutige Benin zum Königreich Dahomey, wurde jedoch 1805 von den Franzosen besetzt und erst 1960 unabhängig. Obwohl der Benin im Verlauf der Kolonialzeit auch von den Briten und Portugiesen besetzt war, ist die Amtssprache noch immer Französisch. Daneben werden jedoch auch noch 53 weitere Sprachen und Idiome verwendet. Der Benin setzt sich demnach aus verschiedenen Volksgruppen zusammen, allen voran die Fon, Adja, Yoruba, Bariba und Somba. Die Somba zeichnen sich merklich durch die Architektur ihrer Häuser aus, die Tata-Somba,die wie kleine Burgen aussehen. Von großer Bedeutung ist im Benin vor allem die Voodoo-Religion und Tradition, die noch immer von den meisten Menschen ausgeübt wird und auch bei den Touristen ein echtes Highlight ist. Weitere Attraktionen sind zudem die Königspaläste von Abomey, die auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerben stehen, die zahlreichen Voodoo-Altäre in Ouidah sowie auch Ganvie, eine riesige Pfahlbautensiedlung inmitten des Nokoué Sees.

Kultur im Benin

Erleben - Kunsthandwerk und scharfe Speisen

Die Menschen im Benin sind unglaublich gastfreundlich und respektvoll gegenüber anderen Kulturen, jedoch sollte ihnen der gleiche Respekt zurückgebracht werden. Dazu gehört auch, die Menschen nicht einfach ungefragt zu fotografieren, sondern erst um Erlaubnis zu bitten. Sehr interessant ist die Teilnahme an einem der vielen Voodoo-Feste und Zeremonien, bei denen die Menschen mit großer Ausdauer zu meist traditionellen Klängen tanzen. Ein Nachtleben wie man es aus Europa kennt, finden Reisende nur in Cotonou sowie in den Strandhotels. In Cotonou haben Reisende die Gelegenheit ins Kino oder Theater zu gehen sowie in einigen Diskotheken zu feiern. Auf den vielen Märkten in den Städten und den Dörfern kann man wunderbare Souvenirs erwerben. Beliebt sind vor allem die Kunsthandwerke regionaler Künstler wie Masken, Holzschnitze, Trommeln und Gemälde, aber auch traditionelle Heilmittel. Ein Highlight ist beispielsweise der "schwimmende Markt" in Ganvie. Auch kulinarisch hat der Benin einiges zu bieten. Die Speisen bestehen hauptsächlich aus Reis, Maisbrei oder Cassava. Dazu werden verschiedene Saucen gereicht, die jedoch sehr scharf gewürzt sind. Reisende, die keine scharfen Speisen vertragen, können sich jedoch an der Vielfalt an Obst und Gemüse satt essen, darunter sind Bananen, Mangos, Papaya, Avocados und Orangen. Beliebte Getränke sind zum Beispiel das Helle "Beninois" sowie frisch gepressten Säfte.

Typische Häuser der Somba

Aktivitäten - Safari in der Savanna oder Badeurlaub am Strand

Die wunderschönen weiten Strände Benins locken vor allem Badeurlauber und Sonnenanbeter an. Aufgrund der starken Strömungen ist jedoch Vorsicht beim Schwimmen geboten. Geeignete Badestrände befinden sich in Grand Popo und Ouidah. Das Wassersportangebot ist zwar sehr begrenzt, dennoch kann man gut im Jachtclub von Cotonou Segeln. Kanufahrer zieht es wiederum in die Lagune von Nakoue. Das Highlight jeder Beninreise ist jedoch die Erkundung der Landesinneren, allen voran die Teilnahme an einer Safari in einem der beiden Nationalparks. Dabei bekommt man unter anderem Geparden, Nilpferde und Krokodile zu sehen. In Dassa Zoume können Reisende wunderschöne Felsformationen und Grotten besichtigen. Am "Lac Ahémé" kann man wiederum Bootsausflüge mit Fischern oder eine Heilkräuter-Tour machen.

Boot vor dem Stelzendorf Ganvie

Informationen

Von Europa aus gelangt man relativ einfach mit dem Flugzeug in den Benin. Der internationale Flughafen befindet sich in Cotonou. Innerhalb des Landes kommt man gut mit dem Busch-Taxi oder Motorrad-Taxi herum und auch Züge und Busse sind vorhanden. Insgesamt ist die Infrastruktur relativ gut ausgebaut. Deutsche Staatsangehörige unterstehen der Visapflicht und benötigen einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate nach Einreisedatum gültig ist. Zudem müssen Reisende ihren Impfausweis mitführen und eine Impfung gegen Gelbfieber nachweisen. Empfohlen wird auch eine Malariaprophylaxe sowie die eventuelle Auffrischung aller Standardimpfungen. Dringend abgeraten wird vom Schwimmen in stehenden Gewässern.

Der Benin begeistert Naturliebhaber und Kulturenthusiasten gleichermaßen. Die netten Menschen, die ihre Kultur und Traditionen stolz mit ihren Besuchern teilen, hinterlassen einen ebenso prägenden Eindruck wie die traumhaften Landschaften und die Teilnahme an einer Safari.