Jemen
Unbekannt, fremd und exotisch
Aktueller Hinweis: Da im Jemen ein erhöhtes Risiko besteht, Opfer einer Entführung zu werden und es immer wieder zu terroristischen Anschlägen kommt, rät das Auswärtige Amt dringend von einer Reise ab.
Jemen – Unbekannt, fremd und exotisch
Im Jemen lebt die arabische Kultur in einer Ursprünglichkeit, die bisher nur wenige Menschen kennengelernt haben. Dazu existieren in dem Land beeindruckende archäologische Zeugnisse vergangener Zeiten. Man findet sie eingebettet in eine raue und fremdartig schöne Landschaft.
Geografie - Auf der Arabischen Halbinseln gelegen
Der Jemen befindet sich im Süden der Arabischen Halbinsel. Er wird vom Golf von Aden, dem Arabischen Meer und dem Roten Meer begrenzt. Drei Landschaften geben dem Land sein Gesicht: der flache, breite Küstenbereich, an den sich das zerklüftete Gebirge mit Höhen um die 3.000 Meter anschließt und dahinter eine von Wadis durchzogene Hochebene. Während die Temperaturen selbst im Winter kaum unter 19 °C sinken, ist es an der Küste im Sommer zum Teil extrem heiß. Im Gebirge und der Hochebene herrschen mildere Temperaturen, die sich stark zwischen Tag und Nacht unterscheiden.
Natur - Eintauchen in die Welt der „Duftsträucher“ Weihrauch, Myrrhe und Balsam
Steppen, Savannen und Wüsten kennzeichnen Jemens Landschaft. Unter diesen rauen Bedingungen wachsen vereinzelt die Naturschönheiten des Landes: die „Duftsträucher“ Weihrauch, Myrrhe und Balsam, für die Jemen seit dem Altertum bekannt ist, oder die Wüstenrose als dem Wahrzeichen des Landes. In den fruchtbaren Gebieten gedeihen Dattelpalmen und Feigenbäume. Wegen der Trockenheit ist das Land ein Paradies für Reptilien und Vögel wie den Gänsegeier oder den Steppenadler. Selten kommen Säugetiere wie Leoparden oder Paviane vor.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Die Insel Sokrota als Ziel für Abenteuerlustige
Abenteuerlustige zieht es oft auf die Insel Sokotra, die wegen ihrer reichen Tier- und Pflanzenwelt auch „Galapagos-Insel Afrikas“ genannt wird. Im Norden des Landes befindet sich das Wadi Wa'aar. Dort gedeihen in subtropischem Klima Bananen-, Papaya- und Mangopflanzen. In unmittelbarer Nähe dazu erhebt sich das eindrucksvolle Shahara-Bergmassiv, das bis zu 3.000 Meter hoch ist.
Kultur - Islam und Traditionen prägen die Gesellschaft
Seit dem 7. Jahrhundert ist das Land islamisch geprägt. Im Laufe der Zeit entstanden durch den florierenden Weihrauchhandel mehrere Königreiche. Das berühmteste bildete das der Saba. Der Jemen besitzt eine große Zahl an archäologisch bedeutenden Fundstellen, die von den früheren Hochkulturen zeugen. In der Gesellschaft spielen heute noch traditionelle Werte wie Respekt und Höflichkeit eine große Rolle. Viele Einwohner kauen die Blätter des Khat-Strauches, die eine leicht berauschende Wirkung haben.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Die einzigartigen Lehmhochhäuser von Sanaa erleben
Die Hauptstadt Sanaa ist das Touristenziel im Jemen schlechthin. Ihre vielen historischen Lehmhochhäuser sind einzigartig und gehören seit 1998 zum UNESCO-Welterbe. Dazu befinden sich rund 50 Moscheen im Zentrum der Stadt. Die verwinkelten Gassen und üppig verzierten Häuser machen den Orient erlebbar. Städte mit gut erhaltenen, beeindruckenden historischen Gebäuden sind außerdem Schibam und Tarim. Daneben lohnt sich eine Besichtigung der Hafenstadt Aden mit ihren modernen Seiten, antiken Zeugnissen und den schönen Moscheen.
Erleben - Exotischer Saft ist beliebt, Alkohol dagegen verboten
Typisch für das Land sind die Saftbars, in denen es Erfrischungsgetränke mit Guaven-, Melonen- oder Lemonen-Geschmack gibt. Bars und Restaurants existieren zum größten Teil nur in den Hotels. Was Alkohol betrifft, gibt es strenge Bestimmungen. Zur jemenitischen Küche gehören Gerichte mit Meeresfrüchten und Hackfleisch. Ein Erlebnis stellt sicherlich der Besuch der Souks, der Märkte, dar. Dort findet man klassische Souvenirs wie Stoff- und Lederwaren, Keramikartikel, Kerzenständer, Parfüm oder Räucherstäbchen.
Aktivitäten - An Palmenstränden spazieren und in den Bergen wandern
Das Land besitzt herrliche Palmenstrände, die zum Spazieren einladen. Dagegen wird die europäische Art des freizügigen Badens nicht gern gesehen. Wandern und Klettern ist in einigen Berggegenden möglich.
Informationen
Vor der Reise sollte man sich auf jeden Fall beim Auswärtigen Amt über die aktuelle Sicherheitslage und entsprechende Empfehlungen informieren. Die Anreise ist mit dem Flugzeug nach Sanaa (SAH) oder Aden (ADE). Selbstständiges Reisen innerhalb des Landes gestaltet sich zum Teil schwierig, da dafür zahlreiche Papiere notwendig sind. Gesprochen wird arabisch, mit Englisch kann man sich jedoch ebenfalls grundlegend verständigen. Die gültige Währung ist der Rial. Man sollte sich so kleiden, dass Beine und Schultern verdeckt sind. Gebetshäuser oder militärische Einrichtungen dürfen nicht fotografiert werden.
Wer die arabische Kultur in einem touristisch noch recht unbekannten Land erleben möchte, ist im Jemen richtig. Daneben machen ihn seine vielen archäologischen Stätten als Reiseziel interessant.