Abu Dhabi - Die grüne Hauptstadt hinter den Wüstendünen

Abu Dhabi ist die Hauptstadt des Emirats Abu Dhabi und die der Vereinigten Arabischen Emirate. Die Stadt besteht zum einen Teil aus einem Festlandgebiet und zum anderen aus mehreren vorgelagerten, künstlichen Inseln. Der Hauptteil der Stadt befindet sich im Persischen Golf auf einer etwa 70 km² großen Insel, die von Mangroven umrankt wird. Mehrere eindrucksvolle Brücken verbinden die Inseln mit dem Festland. Die Pläne zum weiteren Ausbau der Stadt reichen bis ins Jahr 2030. Bis dahin soll die Bevölkerungszahl von 621.000 auf 3 Millionen anwachsen. Ein Großprojekt um vor allem den Erholungsbereich der dichten Stadt auszubauen, sieht vor, eine weitläufige, grüne Oasenwelt quasi unter der Wüste zu errichten. Das ehrgeizige Projekt heißt Al Fayak Park und soll bereits 2016 abgeschlossen werden. Das Klima der Stadt reicht von tropisch bis subtropisch, es ist sehr heiß. Vor allem im Sommer erreichen die Temperaturen für gewöhnlich 40 °C. Im Winter sind die Temperaturen spürbar angenehmer, doch immer noch sehr warm.

"Vater der Gazelle" heißt die Übersetzung des arabischen Ortsnamens Abu Dhabi. Welcher Luxus über die Stadt hereinbrechen sollte, damit hatten die einstigen Fischer und Perlentaucher noch in den 1960er Jahren nicht gerechnet. Weder Strom, noch eine Kanalisation oder eine funktionierende Infrastruktur waren damals denkbar. Doch dann kamen die Ölfunde in den 70er Jahren und für die Emirate brach ein goldenes Zeitalter an. Inzwischen gehört Abu Dhabi zu den modernsten Metropolen der Welt. Dabei besticht sie vor allem durch ihren hohen Grünanteil - ein wahrhaft kostbares Gut im Wüstenstaat. Die Nähe zur Wüste macht die Stadt auch für die Filmindustrie so interessant. So bilden die Luxusstadt und die angrenzenden Wüstenregionen die Kulissen für den siebten Teil der Weltraum-Saga - Star Wars Episode 7. Das imposanteste Gebäude ist die Sheikh-Zayed-Moschee, die drittgrößte Moschee der Welt. Die vier Minarette sind 107 Meter hoch, die Hauptkuppel der Moschee ist die größte der ganzen Welt und auch der 5.627 m² große, handgeknüpfte Teppich ist weltweit einzigartig. Das bekannteste Hotel ist natürlich das Emirates Palace, doch das älteste Gebäude ist das Fort Qasr al-Hosn. Erbaut wurde das Gebäude vermutlich bereits 1761. Kulturell betrachtet ist Abu Dhabi ihrer Schwesternstadt Dubai überlegen. Theater, Ballett, Konzerte, Zaubershows und die Museumsstadt der Insel Saadiyat machen den Charme der breiten Kulturszene aus. Wer auf der Suche, nach den arabischen Traditionen ist, der sollte sich zu dem alten Dhow-Hafen begeben. Dort fahren noch immer die traditionellen Dhow-Schiffe der Perlentauchernation.

Abu Dhabi bietet einen herrlichen Schatz internationaler und auch traditioneller Köstlichkeiten. In den Restaurants der Hotels werden zudem Alkohol und Gerichte aus Schweinefleisch zubereitet. Deutlich interessanter sind jedoch die landestypischen Gerichte. Arabische Gewürze, Zimt, Safran, Kurkuma und Trockenfrüchte werden zu den schmackhaften Speisen verarbeitet und serviert. Das traditionelle Al Harees (Fleischgericht mit Getreide) wird im Lehmofen schonend gegart und entfaltet einen wunderbar aromatischen Geschmack. Das Al Madrooba ist ein typisches Fischgericht mit Reis, Nüssen und Safran. Neben Dubai bietet auch Abu Dhabi fantastische Einkaufsmöglichkeiten. Zu nennen wäre die ansehnliche Flaniermeile entlang der Grünanlage in Corniche, die Marina Mall auf der Halbinsel Breakwater, der Central Souq und die Abu Dhabi Mall. Zu den typischen Souvenirs gehören gewebte Arbeiten, Teppiche, Kleidung, Goldschmuck, arabische Kaffeekannen, Datteln und Schokolade aus Kamelmilch. Das Nachtleben Abu Dhabis ist nicht ganz so schillernd wie das der glitzernden Nachbarstadt Dubai. Mit seinen eleganten und opulenten Bars und Restaurants wie dem Havana Club, dem Rush oder der Skylite kann es eher als schick, luxuriös und gediegen beschrieben werden.

Die sieben Kilometer lange Promenade des Corniche-Park bildet mit seinen Pavillons, Wasserspielen und Grünflächen direkt am Meer eine wunderbare Gelegenheit für Radtouren und entspannte Picknicks. Beinahe von jedem Punkt der Stadt aus ist das Meer zu sehen. Die schönsten Strände befinden sich auf der Insel Saadiyat. Auch Wassersport kommt hier nicht zu kurz. Windsurfen, Segeln und andere ökologisch zu vertretende Trendsportarten werden hier geboten. In und um Abu Dhabi gibt es einige der aufregendsten und spannendsten Freizeitparks des Landes - wenn nicht gar der Welt. Zu nennen wäre der Wasserpark Yas Waterworld mit einer 515 Meter langen Achterbahn, einer Looping-Wasserrutsche und der Hauptattraktion Dawwama Ride - ein 20 Meter breiter Trichter, den Adrenalinjunkies in 6-Personen-Schlauchbootreifen hinabrasen. Bei so viel Wasserspaß vergessen viele gern, dass sich die Stadt eigentlich direkt am Rande der weltweit größten Sandwüste Rub al-Chali befindet. Ein Ausflug in die Wüste mit dem Jeep oder auf dem Kamel führt die schiere Größe der Sanddünen eindrucksvoll vor Augen. Wie in Dubai möchten auch die Bewohner Abu Dhabis nicht auf das exotische Schneeerlebnis verzichten und gönnen sich eine eiskalte Abkühlung in Abu Dhabis Snowworld. Wer sich für Motorsport begeistert, wird in Abu Dhabi sein Herz verlieren. Der Große Preis von Abu Dhabi lockt regelmäßig zehntausende Gäste an die moderne Rennstrecke Yas Marina Circuit und auch den Themenpark Ferrari World sollten sich echte Fans keinesfalls entgehen lassen. Tierliebhaber statten der einzigartigen Falkenklinik in Abu Dhabi einen Besuch ab. Hier werden die anmutigen Lieblinge der Emiratis gehegt und gepflegt und für den nächsten Flug vorbereitet.

Zu ihrem großen Vorteil ist Abu Dhabi noch lange nicht so überlaufen wie die Nachbarstadt Dubai. Die sehr gute Verkehrsanbindung macht es jedoch möglich, beide Städte innerhalb kürzester Zeit (etwa 1,5 Stunden Fahrtzeit) zu besuchen und kennenzulernen. In den Wintermonaten sind die Temperaturen in der Stadt am angenehmsten, im Sommer können sich die meisten Gäste nur in klimatisierten Räumen aufhalten. Vor Reiseantritt sollten sich Urlauber mit den Hinweisen des auswärtigen Amtes bezüglich der Sitten des muslimisch geprägten Landes vertraut machen. Dies betrifft die Lebensbereiche Austausch von Zärtlichkeiten, Fotografieren und Alkohol.