Chile
Von der Atacama-Wüste bis zum Feuerland
Chile – Von der Atacama-Wüste bis zum Feuerland
ln Chile spiegelt sich die ganze Vielfalt des südamerikanischen Kontinents wieder. So findet man hier faszinierende Landschaften von der Atacama-Wüste, über die Anden-Bergwelt, bis zu riesigen Gletschern.
Geografie - Sehr schmal, aber abwechslungsreich
Entlang der Pazifikküste im Westen von Südamerika erstreckt sich Chile bis zu den südlichsten Bereichen des Kontinents. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Landes beträgt 4275 Kilometer, was 39 Breitengraden entspricht. Dagegen ist das Land im Durchschnitt nur 180 Kilometer breit. Durch die Lage an der Plattengrenze gibt es in Chile viele Vulkane und Erdbeben. Im Osten zieht sich die mächtige Gebirgskette der Anden durch das Land. Auch an der Küste erstreckt sich eine Bergkette, die nach Süden hin in eine abwechslungsreiche Fjord- und Insellandschaft übergeht. Zwischen diesen Gebirgszügen befindet sich das Zentraltal von Chile. Je nach Region herrscht in dem Land Wüsten-, Berg-, Meeres- oder kaltes subpolares Klima vor.
Natur - Trockene Wüste, wilde Steppen und eisige Fjorde
Der Norden Chiles wird von der unwirtlichen Welt der Atacama-Wüste geprägt. In dieser Region, die zu den trockensten der Welt zählt, fällt oft jahrelang kein Regen. Lediglich das Phänomen El Nino sorgt gelegentlich für Niederschläge, bei denen die Wüste explosionsartig aufblüht und zu einer farbenprächtigen Blumenlandschaft wird. Ansonsten gedeihen dort nur Kakteen und kleine Sträucher. Dazu bewohnen Reptilien und Schlangen die lebensfeindliche Umgebung. An die Wüste schließen sich ausgedehnte Steppen mit weiten Grasflächen und den harten Yareta-Büschen an. In den fruchtbaren Bereichen der Berge wachsen farnreiche Wälder, während die hohen Gipfel schneebedeckt sind. Die kleinen Lamas Vikunjas, Hirsche und Andenkondore leben in den Bergen. Der Mittelteil von Chile um die Hauptstadt Santiago besitzt sehr fruchtbare, mediterrane Bereiche, in denen Zypressen, Kiefern und Lärchen wachsen. Weiter nach Süden geht die Landschaft in die Steppen von Patagonien über, durch die ein beständiger, rauer Wind bläst. In der kargen Graslandschaft weiden Guanakos, eine Lamaart, und auf den vielen Seen leben zahllose Flamingos. Noch weiter Richtung Polarkreis wird die Landschaft zu vereisten Gletschergebieten aus Fjorden und zahlreichen Seen. Durch die Straße von Magellan vom Festland getrennt, befindet sich die Inselkette Feuerland, die zu Chile und Argentinien gehört. Dem kühlen, rauen Klima zum Trotz existiert dort eine unglaublich vielfältige Lebenswelt. An den Küsten sowie in den Steppen, moosbewachsenen Mooren und ausgedehnten Wäldern leben Guanakos, Schakale, Mähnenrobben, Otter, Biber, Albatrosse, Riesensturmvögel und Königspinguine.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Salar de Atacama und die Geysire von El Tatio
Die faszinierende Welt der Wüste lässt sich ausgezeichnet vom Touristenzentrum San Pedro de Atacama erkunden. Dort sind ausgedehnte Ausflüge über Dünen und karge Ebenen, Baden in Salzlagunen oder ein Besuch der Geysire und heißen Quellen von El Tatio möglich. In der Atacama-Wüste befindet sich mit dem Salar de Atacama der größte und bekannteste Salzsee Chiles. Landschaftlich reizvoll ist außerdem das Valle de la Luna, das wegen seiner kargen Welt „Mondtal“ genannt wurde. Bekannt ist es für die bizarre Salzformation „Die drei Marien“ und für das durch das Sonnenlicht bedingte Farbenspiel, das die Felsen bei Sonnenuntergang rot färbt. Von dem Tal aus gibt es einen wundervollen Blick auf den Vulkan Licancabur mit seiner Schneehaube.Unter den Schutzgebieten des Landes sticht dabei der Nationalpark Conguillio hervor. Er befindet sich am Fuß des aktiven Vulkans Llaima und weist urbelassene Wälder aus markanten Araucarienbäumen sowie malerische, klare Seen auf. Facettenreiche Einblicke in die zauberhafte Landschaft Chiles verspricht auch ein Besuch des Nationalparks La Campana. Ein wirklich lohnenswertes Ziel stellt außerdem der Nationalpark Torres del Paine dar, in dem man in die magische, wilde Natur Patagoniens eintaucht. Drei spitze, bis zu 2.850 Meter hohe Granitfelsen bilden das eindrucksvolle Wahrzeichen des Parks. In dem Gebiet befindet sich dazu der gewaltige Grey-Gletscher. Südlich von Feuerland liegt die Isla Hornos, deren Kap Hoorn den südlichsten Punkt von Südamerika bildet. Wer das Brodeln und Spucken eines aktiven Vulkans beobachten möchte, ist am Vulkan Villarica richtig. In der Region befindet sich auch das Sieben-Seen-Distrikt mit sieben faszinierenden Gewässern und zahlreichen heißen Quellen. Im Meeresschutzgebiet Isla de Damas kann man wiederum Pinguine, Delfine und Seelöwen beobachten. Das Valle de Elqui ist wegen des spannenden Kontrast aus kargen Bergen und dem fruchtbaren, von weiten Weinfeldern durchzogenen Tal lohnenswert. Durch die Landschaft sind ausgedehnte Trekkingtouren möglich. Auch den erstklassigen, klaren Sternenhimmel kann man dort wunderbar betrachten.
Kultur - Erst indianische Stämme, dann spanische Eroberer
Auf dem Gebiet Chiles existierten über die Jahrhunderte mehrere indianische Stämme, die zum Teil große Reiche bildeten. Die bekannteste sind die Mapuche, die sogar heute noch in dem Land leben und ihre Traditionen pflegen. Bei seinem Versuch, die Welt zu umsegeln, entdeckte der Portugiese Ferdinand Magellan 1520 die Südspitze von Chile. Später war das Land spanische Kolonie. In Folge eines Militärputsches wurde Augusto Pinochet 1973 Präsident, unter dessen Diktatur es häufig zu Menschenrechtsverletzungen kam. Ab 1988 erfolgte eine Demokratisierung. Insbesondere auf dem Land spielen Traditionen aus spanischen und indianischen Einflüssen nach wie vor eine große Rolle. Dazu gehören ausdrucksstarke Tänze wie der Cueca. Auch die Huasos, eine Art chilenische Cowboys, sind dort verbreitet und zeigen bei Rodeos ihr Können.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Santiago de Chile, Valparaiso und Arica erkunden
Santiago de Chile, die Hauptstadt des Landes, verströmt das typische lateinamerikanische Lebensgefühl. Sie ist quirlig und lebhaft. Das zeigt sich auch in den vielen Locations zum Tanzen. Santiago verkörpert die Moderne, die Schnelligkeit und die wirtschaftliche Entwicklung Chiles. Shoppen lässt es sich dort gut. Daneben besitzt die Metropole ein wunderschönes Zentrum mit vielen historischen Schätzen sowie die Kirchen San Francisco und San Cristobal, den Palast La Moneda, einstige Münzprägeanstalt und nun Präsidentenpalast, den Aussichtshügel Cerro Santa Lucía und den Palast der schönen Künste, der eine große Kunstsammlung beherbergt. Valparaiso gilt wiederum als eine der hübschesten Städte überhaupt. Charakteristisch sind die bunten, künstlerischen Häuser und die Schrägaufzüge. Durch letztere kann man auf die Hügel der Stadt fahren und erhält einen erstklassigen Blick auf die Metropole und das Meer. Valparaiso ist bekannt für erlesene Weine, die in der Region wachsen und die man zum Beispiel auf dem Weingut Emilia probieren kann. Dazu besitzt die Stadt wundervolle, malerische Strände und Lagunen. Beliebtes Touristenziel ist auch die Stadt Arica, die tolle Strände und die bekannte San-Marcos-Kathedrale besitzt. Südlich der Metropole befindet sich der Felsen El Morro. Dieser war in der Vergangenheit ein wichtiger Posten zur Verteidigung der Stadt. Heute befinden sich dort mehrere Kanonen und ein Museum. Die Chuquicamata, die größte offene Kupfermine der Welt, bildet das größte von Menschen gegrabene Loch und ist ebenfalls eine Besichtigung wert. In Paranal steht das Very Large Telescope, das größte Teleskop der Welt. Bei vorheriger Anmeldung kann von dort einen Blick auf den fantastischen chilenischen Sternenhimmel werfen.
Erleben - Tanz als Inbegriff für Lebenslust
Die ganze Lebenslust der Chilenen spiegelt sich im Tanz wider. Wer das Temperament der Menschen kennenlernen möchte, kann dies wunderbar bei einer der zahlreichen Tanzveranstaltungen – sei es bei Festen, Aufführungen oder in Clubs, in denen die Einheimischen ausgelassen feiern. Möglichkeiten zum Ausgehen und Vergnügen gibt es viele. Landestypisch zu essen, das bedeutet, Pasteten mit Fleisch oder Mais, Reis-Gemüse-Suppe mit Huhn, Gerichte aus Fisch und Meeresfrüchten oder mit Käse gefüllte, frittierte Teigtaschen zu versuchen. Probieren sollte man auf jeden Fall einen der erlesenen Weine, für die Chile bekannt ist. Oder auch den hochprozentigen Schnaps Pisco. Die landschaftlichen Reize Chiles kann man dagegen sehr gut bei einer Kreuzfahrt durch die Fjorde erleben. Kleidungsstücke aus Lamawolle, Schmuck oder Holzschnitzereien dienen als Erinnerungen an einen unvergesslichen Urlaub.
Aktivitäten - Die ganze Breite an sportlichen Möglichkeiten
Meer, Berge, Wüste – Mit der enormen Vielfalt an Landschaften bietet Chile hervorragende Bedingungen zum Aktivsein. Während die feinen Strände zum Baden und Erholen einladen, eignet sich das Wasser für verschiedenste sportliche Betätigungen wie Surfen, Segeln und Tauchen. Gerade die Berge besitzen gute Bedingungen zum Rafting und Klettern. Skifahrer und Snowboarder finden – nach europäischen Maßstäben im Sommer – wunderbare Pisten vor. Im ganzen Land sind ausgedehnte Touren durch die Natur möglich, sei es zu Fuß, per Pferd oder Geländewagen.
Informationen
Die Anreise erfolgt meist per Flugzeug am Flughafen in Santiago (SCL). Im Land kommt man über das gut ausgebaute Busnetz wunderbar voran. Auch Eisenbahnfahren bietet sich an, wobei besonders am Wochenende die Fahrt mit der Museumsbahn Tren del Vino von San Fernando nach Santa Cruz einen schönen Ausflug verspricht. Durch die Fjordlandschaft im Süden lässt es sich vor allem über Fähren reisen. Gesprochen wird in Chile spanisch.
Außergewöhnlich an Chile ist die große Vielfalt an spektakulären Landschaften. Wer Ausflüge in die Wüste, Berge, ans Meer oder zu Gletschern plant, erreicht in dem Land mit einem Urlaub all diese Ziele. Dabei kann man diese einzigartige Natur einfach bestaunen oder in ihr auf unterschiedliche Weise aktiv werden.