Uruguay – Tanz, Gauchos und tolle Strände

Der südamerikanische Staat Uruguay liegt zwischen Argentinien und Brasilien. Im Osten wird er vom Atlantik begrenzt. Große Teile des Landes zeichnen sich durch weite, flache Ebenen aus. Im Zentrum und im Norden Uruguays ziehen sich Hügel durch die Landschaft, wobei der Cerro Catedral mit 514 Metern die höchste Erhebung bildet. Mit dem Rio Uruguay und dem Rio de la Plata, der zugleich die Grenze zu Argentinien ist, fließen zwei mächtige Ströme durch das Land. Es herrscht suptropisches bis gemäßigtes Klima mit Durchschnittstemperaturen zwischen 10 und 22 °C.

Charakteristisch für Uruguay sind die weiten Steppen der Pampa. In der kargen Umgebung wachsen vor allem Präriegräser und gelegentlich Büsche oder Bäume. Immer wieder ragen dazu in der Landschaft vereinzelt Felsen auf. Die Steppen dienen als riesiger Weideplatz für zahllose Rinder. Das Gebiet um den Rio Uruguay besteht aus fruchtbarem Schwemmland. Auch ansonsten eignen sich die Böden in dem wasserreichen Land sehr gut für Landwirtschaft und werden intensiv dafür genutzt. Pumas, Tapire, Hirsche und Ameisenbären gehören zur Tierwelt. Vor und an den Küsten leben Wale, Delfine, Robben und riesige Bestände an Seehunden und Seelöwen. Dabei besitzt Uruguay traumhafte, feine Strände, die tolle Bedingungen zum Erholen bieten.

Einer der luxuriösesten Urlaubsorte in Südamerika ist Punta del Este, der an der Mündung des Rio de la Plata auf einer Halbinsel liegt. Auch am Fluss entlang ziehen sich kilometerweit Strände, die zum Baden einladen. Piriápolis und Punta del Diablo bilden wiederum reizvolle Badeorte am Meer. Für naturnahen Urlaub ist dagegen der Santa Teresa Nationalpark mit seinen zahlreichen Campingplätzen, schönen Stränden und der unberührten Natur beliebt. Und bei Salto laden die heißen Quellen zum Erholen ein. Von der Stadt Minas aus kann man ausgedehnte Touren durch die Hügellandschaft unternehmen. Landschaftlich faszinierend sind wiederum die Schluchten im Quebrada de los Cuervos-Nationalpark. Bei Cabo Polonio hat man an der Küste einen guten Blick auf eine riesige Seelöwenkolonie. Daran schließt sich eine faszinierende Landschaft mit gewaltigen, bis zu 50 Meter hohen Wanderdünen an. Wer dort zum Beispiel den Buena Vista Hill besteigt, wird mit einem fantastischen Blick auf den Ozean belohnt. Eine echte Seltenheit stellt der so genannte Ombuwald aus Solitärbäumen dar. Nur an wenigen Orten der Welt wachsen wie in Uruguay hunderte dieser Gehölzer an einer Stelle.

Lange Zeit lebten auf dem Gebiet Uruguays nomadische Stämme. Erst mit der Ankunft der Spanier 1516 entstanden ständige, große Siedlungen. Uruguay gelangte vor allem durch die Produktion von Rindfleisch bis in die 1950-er zu Wohlstand. Seitdem der Fleischpreis gefallen ist, sucht Uruguay neue Wirtschaftswege. Die Lebenslust lassen sich die Menschen ohnehin nicht nehmen, sondern gehen voller Hingabe ihrer größten Leidenschaft nach, dem Tango-Tanzen. So soll der sinnliche Tanz neben Argentinien auch in Uruguay einige seiner Wurzeln haben. Weit verbreitet sind in dem Land außerdem die Gauchos, die südamerikanische Version der rinderhütenden Cowboys.

Die Hauptstadt Montevideo liegt an der Mündung des Rio de la Plata. Sie bildet zweifelsohne das Herz des Landes. Mit 1,3 Millionen Menschen lebt dort der größte Teil der Bevölkerung. Vom einstigen Reichtum des Landes zeugen viele prächtige Gebäude wie das mit über 20 Sorten Mamor verkleidete Parlamentsgebäude Palacio Legislativo, der Palacio Salvo, in Ciudadela die Reste der einstigen Stadtmauer, der Unabhängigkeitsplatz Plaza Independencia und das Mausoleum für den Freiheitskämpfer José Artigas. Auch eine schöne Strandpromenade gehört zu Montevideo, die man besonders gut beim Spazieren auf der Straße La Rambla betrachten kann. Von den vielen Märkten der Stadt lohnt sich besonders ein Besuch des Marktes Tristan Narvajo. Wer sich am bunten Treiben Montevideos satt gesehen hat, kann einen Ausflug zum hübschen Städtchen Colonia del Sacramento machen. Portugiesische Kolonialhäuser aus dem 18. Jahrhundert und Kopfsteingepflasterte Straßen verleihen ihm einen historischen Charme. Gesehen haben sollte man die Straße der Seufzer, Die Festungen San Miguel, San Pedro und Santa Rita und die Reste der Stadtmauer. Am Ostufer des Rio Urugay zeugen außerdem 13 Festungen aus dem 19. Jahrhundert vom Unabhängigkeitskampf Uruguays.

Mit den Gauchos reiten und die Rinder zusammentreiben, auf der Farm anpacken und später am Lagerfeuer ein herzhaftes landestypisches Essen genießen – in Uruguay bietet es sich geradezu an, am Leben auf einer Estancia, der südamerikanischen Ranch, teilzunehmen (zum Beispiel in der Provinz Rocha). Besucher erhalten dabei hautnah einen Eindruck vom Alltag in der Viehzucht. Und wie könnte es anders sein: Die Menschen in Uruguay haben eine Vorliebe für Rindfleisch. Von der Zubereitung kann man sich in einem der vielen Grillrestaurants überzeugen. Daneben bestimmen Pizza, Pasta und Fisch die Küche des Landes. Ein traditioneller Ort für einheimisches Essen bildet der Mercado del Puerto in Montevideo. Genauso typisch für Uruguay ist die Lust am Tanzen, besonders am Tango. Entsprechend gibt es ein großes Angebot an Vergnügungen am Abend mit vielen Diskos, Bars und Clubs. Einen einzigartigen, authentischen Eindruck vom Tango-Fieber der Uruguayer erhält man dabei in Ciudad Vieja, der Altstadt von Montevideo. Außerdem ist die Stadt La Paloma als Strand- und Partyort besonders angesagt. In Uruguay lässt es sich dazu wunderbar über die Einkaufsstraßen mit ihren Boutiquen und Cafés oder über Bauern- und Trödelmärkte bummeln. Auf diese Weise kann man landestypische Waren wie Lederprodukte, Schmuck, Wollwaren oder Antiquitäten erwerben.

Uruguay ist mit schönen, feinen Stränden wahrlich gesegnet. Diese laden Urlauber zum Erholen, Träumen und Baden ein. Auch Wassersport lässt sich auf vielfältige Weise betreiben – Surfen, Segeln, Wasserski und Angeln. Ebenso ist auf den Flüssen Segeln und Sportbootfahren beliebt und es gibt dafür viele Häfen und Bootsstege. Uruguay stellt zudem ein ideales Ziel zum Reiten oder Wandern dar. Und am Abend kann man sich bei einem Kurs in die Geheimnisse des Tangos einweihen lassen.

Die Anreise erfolgt meist über den Flughafen bei Montevideo (MVD). Mit dem Schiff oder auf dem Landweg kann man bequem und schnell von Buenos Aires (Argentinien) nach Montevideo reisen. Busse und Taxis stellen wiederum gute Möglichkeiten dar, um innerhalb von Uruguay voranzukommen. Verständigen kann man sich mit spanisch.