Galapagosinseln
Die verzauberten Inseln
Galapagosinseln - Die verzauberten Inseln
Als wäre die Zeit einfach stehen geblieben, wandern gemütliche Seehunde, riesige Schildkröten und urzeitlich anmutenden Meerechsen zwischen den Beinen der Inselbesucher umher. Nur hier an diesem verzauberten Ort haben die Tiere noch oberste Priorität und können sich völlig frei bewegen. Durch die Theorien von Charles Darwin weltberühmt geworden, sind die Galapagosinseln heute ein Magnet für Entdecker, Abenteurer und Tierliebhaber.
Geografie - Weit draußen im Pazifik
Politisch betrachtet gehören die Galapagosinseln zum gleichnamigen Bezirk Galapagos in Ecuador, faktisch liegt der Archipel beinahe 1000 Kilometer vom Festland entfernt im Pazifik. Etwa 13 Inseln messen über 10 km², nur fünf davon sind besiedelt. Dazu kommen etwa 100 kleinere Felsinseln. Die Hauptstadt Puerto Baquerizo Moreno befindet sich auf der Insel San Cristóbal, etwa 5500 Menschen leben dort. Weitaus mehr Menschen (12.000 Einwohner) leben in der Stadt Puerto Ayora auf Santa Cruz. Diese Insel wird auch von den meisten Touristen besucht. Daneben sind noch die Inseln Isabela, Floreana und Baltra bewohnt. Durch die Nähe zum Äquator ist das vorherrschende Tropenklima das ganze Jahr über sehr gleichmäßig.
Natur - Die gefährdete Arche Noah
Die Galapagosinseln sind ein weltweit einzigartiger Schauplatz der Evolution. Da der Archipel nie mit dem Festland verbunden war und zudem erst sehr spät entdeckt wurde, konnte sich auf den Inseln eine wahrlich einzigartige und faszinierende Artenvielfalt entwickeln, die es sonst an keinem Ort auf der Erde gibt. Nur zu nennen wären die beeindruckenden Galapagos-Riesenschildkröten, Pinguine, der Blaufußtölpel, die Darwin-Finken und die einzigen Meerechsen der Welt, die schwimmen können. Die Inseln, die einst aus den Überresten eines Vulkans entstanden sind, wurden zu einem Refugium und Hort seltenster Arten. Die ersten Siedler brachten schließlich eigene Tier- und Pflanzenarten auf die Inseln und diese drohten schließlich, das empfindliche Gleichgewicht zu stören. Inzwischen ist die herausragende Stellung von Galapagos in der Welt bekannt und etwa 97 Prozent der Landfläche und 99 Prozent der umliegenden Meeresgewässer stehen unter strengem Schutz. Seit 1959 sind die Galapagosinseln ein Nationalpark, seit 1978 auch Teil des Weltnaturerbes der UNESCO.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Schildkröten, Meerechsen und Lavaland
Gerade weil die Galapagosinseln so besonders sind, ziehen sie immer mehr Besucher an. Vor allem Naturschützer und die Bewohner der Insel sitzen in puncto Tourismus zwischen den Stühlen. Zum einen sind Touristen ein wichtiger Wirtschaftszweig und bringen das nötige Kapital, um die Inseln besser schützen zu können. Zum anderen verursachen zu viele Besucher auch Stress für die Tiere und hinterlassen viel Müll. Ein ausgeglichenes Verhältnis und das verantwortungsbewusste Verhalten der Gäste sind hier ausschlaggebend. Darum ist die Anzahl der täglichen Besucher streng reglementiert. Die Tiere, die ohne Frage die Hauptattraktion der Insel sind, bewegen sich an vielen Orten frei. Wer schließlich das Glück hat, die Inseln zu besuchen, der wird auch entsprechend belohnt. Auf Santa Cruz können Reisende eine Tour zum höchsten Punkt der Inseln unternehmen - dem Cerro Crocker (864 m) - oder durch den Kaffeewald nahe der Tortuga Bay spazieren. Sehr beliebt sind auch die Schmetterlingsfarm Hacienda Mariposa, die zwei Krater Los Gemelos und die Lavatunnel. Auf der Insel San Cristóbal können Gäste Seelöwen und Meerechsen in der Bucht La Lobería beobachten.
Kultur - Die Islas Encantadas
Der 10.3.1535 ist ein schicksalhaftes Datum sowohl für die Galapagosinseln als auch für seine zufälligen Entdecker, denn eine Fahrt zu diesem Archipel war keinesfalls geplant. Der spanische Bischof Tómas de Berlanga wollte mit seinen Landsleuten von Panama nach Peru reisen, kam jedoch vom richtigen Kurs ab und landete schließlich auf der entfernten Insel mitten am Äquator. Da sie zunächst keine Trinkwasserquelle finden konnten, stillten sie ihren Durst mit dem Saft von Kakteen. Als sie schließlich einen Süßwassersee fanden, machten sie sich bereit für die Heimfahrt und erzählten von ihren Abenteuern auf den Vulkaninseln. Trotz dieser ersten Begegnung, sollte es noch lange dauern, bis erste Siedler den Archipel erreichten. Immer wieder wurde nach den Inseln gesucht und da sich die Seeleute über die genaue Position nicht einig werden konnten, nannten sie den Archipel auch Islas Encantadas - die "verzauberten Inseln". Im 17. Jahrhundert nutzten nur Seeräuber die Inseln als Versteck für ihre Beute. Erst im 19. Jahrhundert wurden dauerhafte Siedlungen erbaut. Weltweite Popularität erlangten die Inseln schließlich durch Charles Darwin. Der Besuch der Galapagosinseln soll ihm bei der Beschreibung seiner Evolutionstheorie maßgeblich auf die Sprünge geholfen haben.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Darwins Finken
Santa Cruz ist von den Inseln am besten touristisch entwickelt. Vor allem im Hauptort Puerto Ayora gibt es viel zu entdecken. Von hier aus starten die meisten Inselexkursionen und hier liegt auch die Charles Darwin Forschungsstation in der heute die Riesenschildkröten aufgezogen werden. Die Spuren des berühmten Naturwissenschaftlers Darwin finden sich überall auf den Inseln. 1835 landete dieser auf dem Archipel und verschaffte sich einen Überblick über die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Die markanten Schnabelformen der Finkenarten, die nur auf den Galapagosinseln vorkommen, wurden später ein wichtiger Bestandteil seiner Evolutionstheorie, die schließlich das gesamte Bild von der Entwicklung des Menschen auf den Kopf stellen sollte. Auch heute noch ist der Landeplatz der HMS Beagle von 1835 in der Bucht von San Cristóbal ein beliebtes Touristen- und Ausflugsziel.
Erleben - Besondere Tierbeobachtungen
Die Galapagosinseln sind ein ganz besonderer Schatz an Tier- und Pflanzenarten. Der Inseltourismus hat sich dementsprechend auf dieses Hauptaugenmerk eingestellt. Es gibt wahrscheinlich keinen zweiten Ort auf der Erde, an dem Tiere noch völlig frei leben können und so müssen auch Besucher nicht lange suchen, um die einzigartigen Lebewesen der Inseln beobachten zu können. Schon die kleinsten Besucher erfreuen sich an den zutraulichen Blaufußtölpeln mit ihren hellblauen Beinen oder den urzeitlich anmutenden Echsenarten. Wer mehr über die einzelnen Arten erfahren möchte, kann an Vorträgen teilnehmen oder sich die Inselgeschichte als Buch im Souvenirladen erwerben.
Aktivitäten - Auf Entdeckungstour
Obwohl die Inseln ursprünglich aus Vulkangestein entstanden sind, gibt es dennoch den ein oder anderen goldenen Sandstrand zu entdecken. Die beliebte Tortuga Bay befindet sich nahe Puerto Ayora und die Strände von Punta Estrada und Playa del Oro laden zum Erholen und Baden ein. Auf den Galapagosinseln sind vor allem die Freizeitaktivitäten verbreitet, die die Inselwelt nicht belasten. So können Reisende ausgedehnte Inselwanderungen unternehmen, radfahren, reiten oder mit dem Kajak die Gewässer erkunden. Zudem kommen auch Taucher und Schnorchler immer mehr auf den Geschmack. Bei ihren Tauchgängen entdecken sie Pinguine, Seehunde und Mantarochen in ihrem natürlichen Lebensumfeld.
Informationen
Die Galapagosinseln können das ganze Jahr über gut besucht werden. Hochsaison ist allerdings von Dezember bis Januar, dementsprechend kostspieliger sind in dieser Zeit Hotels und Reisepreise. Mit der Planung einer Galapagosreise sollte rechtzeitig begonnen werden, da die Plätze der täglichen Inselbesucher stark begrenzt sind.
Die Galapagosinseln sind ein weltweit einzigartiges Geschenk und viele Naturfreunde und Abenteurer träumen davon, diesen Ort einmal besuchen zu können. Nicht nur Darwin war von der Tierwelt beeindruckt, auch heute noch lassen sich Jung und Alt von den riesigen Schildkröten und den Meerechsen verzaubern.