Kalabrien
Sonnenreiche Stiefelspitze
Kalabrien - Sonnenreiche Stiefelspitze
Kalabrien ist mit seinen traumhaften Küsten, antiken Bau- und Kunstdenkmälern, eindrucksvollen Bergen sowie sonnig-warmen Wetter die perfekte Verschmelzung von Sommer, Natur, Kultur und Geschichte. Wer die Ursprünge des Landes erfahren und die kulinarischen Besonderheiten sowie die mediterrane Natur des italienischen Südens genießen möchte, hat in Kalabrien sein perfektes Urlaubsziel gefunden.
Geografie - Südlichste Region des italienischen Festlandes
Kalabrien (Hauptstadt Catanzaro) ist der südlichste Punkt des italienischen Festlandes und grenzt im Norden an die Region Basilikata, im Westen an das Tyrrhenische Meer und im Süden sowie Osten an das Ionische Meer. Nur 32 Kilometer (Straße von Messina) trennen das kalabrische Gebiet von Sizilien. Die ca. 15.080 km² große "Halbinsel" (85 % Kalabriens sind von Meer umgeben) besteht geografisch aus einer 780 Kilometer langen Küste und einer ausgeprägten Hügel- sowie Gebirgslandschaft. Das Bergmassiv Aspromonte befindet sich im Süden der Stiefelspitze, ebenso wie das Sila- und Serre-Gebirge, während das Pollino-Massiv mit dem höchsten Berg der Region, dem Dolcedorme (2267 m), im Norden Kalabriens liegt. Das Wetter der Region wird durch ein subtropisches bis mediterranes Klima bestimmt und mit ca. 320 Sonnentagen im Jahr zählt Kalabrien zu einer der heißesten und sonnigsten Regionen Europas.
Natur - Traumhafte Küsten und eindrucksvolle Berge
Die Landschaft Kalabriens wird von einer 780 Kilometer langen Küste und mehreren Gebirgsmassiven bestimmt. Die Küstenabschnitte im Süden und im Westen der Region unterscheiden sich zum Teil sehr stark. Während sich im Westen am Tyrrhenischen Meer Steilküsten und traumhafte Buchten abwechseln, wird der südliche Küstenabschnitt am Ionischen Meer von langen, weiten Sandstränden dominiert. Einer der schönsten Strände Italiens mit kristallklarem Wasser und weißem Sand befindet sich an der kalabrischen Westküste am Capo Vaticano. Die Hügel- und Gebirgslandschaft der Region wird durch das Pollino-Massiv im Norden, das Sila- und Serre-Gebirge im Süden sowie die Bergkette des Aspromonte geprägt. Von dieser hat man einen ausgezeichneten Ausblick auf das Meer und Sizilien mit dem Vulkan Ätna. Die Berggegenden der Region bestehen zum großen Teil aus Wäldern, Wiesen, Seen und Flüssen. Insgesamt sind lediglich neun Prozenz des kalabrischen Festlandes ebener Natur. Der Nationalpark Parco Nazionale del Pollino ist ein besonderes Naturhighlight der Region, da er nicht nur den höchsten Berg Kalabriens (Dolcedorme), sondern auch atemberaubende Schluchten und eindrucksvolle Höhlen beherbergt. Mit einer Fläche von 192.565 Hektar ist er der größte Nationalpark Italiens und eines der größten Naturschutzgebiete Europas.
Kultur - Auf den Spuren der Byzantiner, Normannen und Griechen
Kalabrien zeugt von der langen Siedlungsgeschichte der Byzantiner, Normannen und vor allem der Griechen. Viele Städte in der Region wurden bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen gegründet und beherbergen Unmengen an antiken Baudenkmälern. Zu Recht wird daher das kalabrische Gebiet auch Magna Graecia (Großes Griechenland) genannt. Auch war es das griechische Volk, welche den Begriff "Italia" prägte. Vor ca. 3000 Jahren wollten sie damit den Enkel Odysseus (Italos) ehren, indem sie das heutige Kalabrien nach ihm benannten. Die antiken Spuren der Vergangenheit kann man heute beispielsweise im Museo Nazionale della Magna Grecia in Reggio Calabria bestaunen, welches unter anderem die Bronzestatuen von Riace beherbergt. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Kathedrale, die römischen Therme sowie die griechische Stadtmauer. Des Weiteren sind die Ausgrabungsstätten Lokroi und Sybaris ein Zeugnis der griechischen Historie. Aus den Zeiten der normannischen Herrschaft hingegen stammen insbesondere die vielen Befestigungsanlagen wie die Kastelle von Vibo Valentia, Cosenza, Crotone und Nicotera. Unter byzantinischen Herrschaft entstanden mehrere Kirchenbauten, unter anderem die Cattolica in Stilo, die Chiesa (Kirche) San Giovannello in Gerace sowie die auf einem Sandsteinfelsen gelegene Wallfahrtskirche Santa Maria dell'Isola in Tropea.
Erleben - Traditionelles Kunsthandwerk und kalabrische Eisspezialitäten
In Kalabrien werden anhand von verschiedenen Kunsthandwerken und Feiertagen regionale Traditionen und Bräuche aufrechterhalten. Neben Weihnachten und Ostern gibt es mehrere Gedenktage für Schutzheilige, zum Beispiel für den Schutzpatron Kalabriens Franz von Paola (2. April), welche mit prächtigen Prozessionen und Tänzen wie dem Volkstanz Tarantella gefeiert werden. Regionale Handwerkskunst findet man unter anderem in Form von Holzschnitzereien, Web- und Korbflechtarbeiten sowie Keramikwaren. Die Küche Kalabriens zeichnet sich durch frische Gemüsesorten (Tomaten, Auberginen, Paprika, rote Zwiebeln), das pikante Gewürz Peperoncino, Pasta und Fisch sowie Meeresfrüchte aus. Aufgrund des warmen Klimas sind außerdem bestimmte Obstsorten wie Melonen und Zitrusfrüchte typisch für die Region. Eine kleine kalabrische Kalorienbombe ist die beliebte Eisspezialität Tartufo, welche den Trüffelpralinen nachempfunden ist und namentlich von dem italienischen Wort für Trüffel abstammt.
Aktivitäten - Tauchen am Capo Vaticano
Die Küsten Kalabriens sind ideal für Segler, Surfer, Kiter, Schwimmer, Strandgänger und Sonnenanbeter. Auch Taucher kommen bei einem Urlaub in der Stiefelspitze nicht zu kurz, da insbesondere am Capo Vaticano eine farbenprächtige Unterwasserwelt und Schiffswracks auf dem 2. Weltkrieg darauf warten entdeckt zu werden. Zum Wandern, Fahrradfahren, Mountainbiking, Rafting, Kanufahren und Canyoning laden zudem die zahlreichen Rad- und Wanderwege sowie Flüsse im Nationalpark Pollino ein. Außerdem ist Gleitschirmfliegen eine beliebte Aktivität, bei der man die kalabrische Landschaft besser kennenlernen kann und im Dezember bis Februar versprechen die Loipen der Sila Grande ein eindrucksvolles Naturerlebnis.
Informationen
Die Anreise kann mit dem Auto, dem Zug oder dem Flugzeug erfolgen. Die Flughäfen in Reggio Calabria und Lamezia Terme werden von mehreren Airlines angeflogen. Nach Letztere fährt in der Saison auch regelmäßig ein Nachtzug. Hat man vor mit dem Auto anzureisen, sollte man die Mautgebühren auf der Autobahn mit einkalkulieren. Kalabrien gilt als einer der wichtigsten Fährverbindungen nach Sizilien, weshalb ein Tagesausflug auf die Insel von vielen Urlaubern der Region fest mit eingeplant wird.
Kalabrien bietet dem Reisenden eine herrliche Mischung aus Sonne, mediterraner Natur, Meer, Strand, Kultur und europäischer Geschichte. Die Region ist demnach nicht nur empfehlenswert für Strandurlauber, sondern auch für Natur- sowie Kulturinteressierte.