Toskana – Romantische Kulturlandschaft

Die Toskana (Hauptstadt: Florenz) ist eine Region am Ligurischen Meer in Mittelitalien und grenzt an die Gemeinschaften Ligurien, Emilia-Romagna, Marken, Umbrien und Latium. Die knapp 23.000 km² große Fläche unterteilt sich insgesamt in 10 Provinzen: Florenz, Livorno, Grosseto, Pisa, Lucca, Massa-Carrara, Pistoia, Siena, Arezzo und Prato. Zudem zählt der Toskanische Archipel zur Region, welches die Insel Elba (drittgrößte Insel Italiens) umfasst. Die Toskana ist bekannt für ihre malerische Hügellandschaft mit ihren Zypressen, Pinien, Olivenbäumen sowie Weinreben. Der höchste Berg der Gemeinschaft ist der Monte Prado mit 2054 Metern Höhe. Das Klima in der Region ist ein mediterranes, mit milden Wintern und heißen Sommern. Abhängig von der geografischen Lage kann das Wetter sehr unterschiedlich ausfallen. In den bergigen Landschaften ist es in der Regel kühler als in den Tälern und in den weiten und weniger bewachsenen Gegenden kann es hingegen sehr heiß werden.

Landschaftlich betrachtet kann die Toskana in Küsten- und Gebirgslandschaft unterteilt werden. Die rauen und schroffen Berge in der Garfagnana oder dem Casentino im Gebirgszug Apennin sind ebenso beeindruckend wie die Hügellandschaften der Crete senesi, des Val d'Orcia, welches seit 2004 zum Weltkulturerbe gehört, oder des Chianti-Gebietes. Zudem bezaubern die Küstenabschnitte der Etruskischen Riviera, der Versilia oder der Maremma mit ihren feinen Sandstränden und kristallklarem Wasser zahlreiche Besucher jährlich. Das mediterrane Landschaftsbild der Toskana ist vor allem berühmt für seine Zypressen und Pinien. Aber auch Ginster, Myrte, Heide, Oleander, Thymian, Rosmarin sowie Eichen- und Kastanienwälder schmücken die toskanische Natur. In der Region gibt es insgesamt 54 geschützte Naturgebiete, drei Natur- und zwei Nationalparks. Einer davon ist der Parco Nazionale Arcipelago Toscano, welcher die sieben Inseln Elba, Giglio, Capraia, Gorgona, Pianosa, Giannutri und Montecristo umschließt und der größte Meerespark von ganz Europa ist.

Die Toskana, deren Bezeichnung von dem antiken Volk der Etrusker abstammt, erlebte ihre Blütezeit im Mittelalter und gilt als die Wiege der Renaissance. In der Kulturstadt Florenz nahm sie im 15. Jahrhundert ihren Anfang und breitete sich dann langsam in ganz Europa aus. Demnach verwundert es nicht, dass sich in Florenz u. a. mit dem Dom, der Kirche Santa Maria Novella, dem Palazzo Vecchio und den Uffizien derart viele Kunstschätze und Bauten dieser Epoche befinden wie nirgendwo auf der Welt. Aber auch andere toskanische Städte wie Pisa, Pienza, Siena oder San Gimignano spiegeln mit ihren atemberaubenden Architekturwerken den Glanz dieser kunstvollen Vergangenheit wider. Ob nun Siena mit seiner mittelalterlichen Altstadt und der Piazza del Campo, Pisa mit der Piazza dei Miracoli und dem schiefen Turm, Pienza als ideale Stadt von Papst Pius II. oder San Gimignano mit seinen mittelalterlichen Türmen, alle zählen sie zum Weltkulturerbe der UNESCO und ziehen jährlich tausende von Besuchern magisch an. Zusammen mit den Pinien- und Olivenbäumen sowie Zypressen sind diese historischen Städte Gegenstand der Werke zahlreicher Schriftsteller, Maler und Träumer gewesen. Weltweit bekannte Künstler und Söhne der Region sind unter anderem Leonardo da Vinci, Raffael, Michelangelo und Donatello. Letzten Endes gilt die Toskana als Paradebeispiel der Romantik in Italien.

In der Toskana gibt es unzählige historische Feste und Spektakel sowie religiöse und traditionelle Feierlichkeiten. Insbesondere die geschichtsträchtigen Wettkämpfe sind ein außergewöhnliches Erlebnis. Traditionelle Wettbewerbe wie zum Beispiel Fässerrollen, Lanzenstechen oder Pferderennen gibt es in vielen toskanischen Städten und verleihen dem siegreichen Stadtteil Ruhm und Ehre. Bekannte und viel besuchte mittelalterliche Festivitäten in der Toskana sind unter anderem der Karneval von Viareggio und das Pferderennen (Palio) in Siena. Die toskanische Küche zeichnet sich durch bäuerliche Traditionen sowie frische und saisonale Zutaten aus. Gemüse, Pilze, Wild, Geflügel, Rind, Schwein oder Lamm bilden die Grundlage für vielerlei toskanische Speisen, welche nicht selten von einem Gläschen Chianti, einer der berühmtesten Weine der Welt, abgerundet werden. Ein weiterer großer und unverzichtbarer Bestandteil vieler toskanischer Gerichte ist das Olivenöl. In der Region gibt es ca. 14 Millionen Olivenbäume mit insgesamt 17 unterschiedlichen Sorten. Zudem ist das Pane Sciocco, ein salzloses Weißbrot, eine Besonderheit der toskanischen Küche und von einem Esstisch in der Region nicht wegzudenken. Das Nichtverwenden von Salz geht auf einen Streit zwischen Florenz und Pisa im 12. Jahrhundert zurück, im Zuge dessen Pisa kein Salz mehr in die Region lieferte.

In der Toskana kann man vor allem die wunderbare Kultur des mittelalterlichen Italiens genießen. Zahlreiche Kulturstädte verführen den Besucher praktisch zu einer Sightseeingtour. Diese lässt sich auch bequem mit einer sportlichen Freizeitaktivität verbinden. Herrlich ausgebaute Wander-, Reit- und Radwege verbinden die wichtigsten Kulturzentren miteinander. Ein Fahrrad- oder Vespaverleih wird in den meisten Städten und sogar in manchen Unterkünften direkt angeboten. Des Weiteren laden die Küstenstreifen im Sommer zum surfen, tauchen, schwimmen und fischen ein. Außerdem bieten die vielen Campingplätze in der Region verschiedene Freizeitaktivitäten, so zum Beispiel eine Schifffahrt mit Bade- und Tauchstopp zu dem toskanischen Archipel, an. Wer hingegen Entspannung und Erholung sucht, dem stehen massenhaft Thermalbäder (Saturnia, Montecatini Terme, Monsummano Terme) zur Verfügung.

Die Anreise in die Toskana kann per Flugzeug, Auto, Bus oder Bahn erfolgen. Vor Ort bewegt man sich bequem mit dem Bus oder Zug fort. Um die Region jedoch ausgiebiger zu erkunden, ist die Anmietung eines Pkws ratsam. Die beste Reisezeit ist abhängig von den jeweiligen Interessen und Vorlieben. Wer gerne wandert oder mit dem Rad unterwegs ist, dem sei der Frühling oder der Herbst ans Herz gelegt. Die Sommermonate sind hingegen für Badeurlauber genau der richtige Zeitpunkt.