Aostatal – Anmutige Gebirgsregion

Das Aostatal (ital. Valle d'Aosta) ist eine Region in Norditalien und grenzt im Norden an die Schweiz, im Westen an Frankreich und im Süden sowie Osten an das Piemont. Mit einer Fläche von 3.262 km² und ca. 130.000 Einwohnern ist die Region mit der einzigen Provinz Aosta eine der kleinsten und bevölkerungsärmsten des Landes. Geografisch prägen vor allem die Alpen mit dem Mont Blanc (4.810 m), dem Monte Rosa (4.634 m), dem Matterhorn (4.478 m) und dem Gran Paradiso (4.061 m) sowie das Tal der Dora Baltea die Gegend. Das Klima in der Region wartet gemäß einem gemäßigten Gebirgsklima mit milden Sommern und kühlen Wintern auf. Aufgrund der extremen Höhenlagen kann es besonders im Herbst zu starken Niederschlägen und Nebelfeldern kommen.

Die Landschaft des Aostatal wird von Gletschern (250), Gletscherseen, großflächigen Wäldern, malerischen Tälern der Dora Baltea und eindrucksvollen Berggipfeln bestimmt. In der Region befinden sich einige der höchsten Berge der Alpen wie der Mont-Blanc (ital. Monte Bianco), höchster Berg von Europa und Italien, der Monte Rosa, das Matterhorn und der Gran Paradiso. Letzterer liegt im ältesten Nationalpark des Landes, im Parco nazionale del Gran Paradiso. Dieser wurde 1922 gegründet und bietet unter anderem Steinböcken, Gämsen, Adlern und Murmeltieren ein Zuhause, welche in freier Wildbahn beobachtet werden können. Außerdem sind in der Region ein Regionalpark (Parco Naturale del Monte Avic) und weitere kleine Naturschutzgebiete zu finden.

Das Aostatal wurde ursprünglich von den Kelten besiedelt bevor es ab 25 v. Chr. nacheinander die Römer, Ostgoten, Burgundern, Langobarden und Franken beherrschten. Ab dem 11. Jahrhundert zählte die Gegend zum Herrschaftsgebiet des Hauses Savoyen. In dieser Zeit wurden im Aostatal die französische und frankoprovenzalische Sprache gesprochen. Die französische Sprache besitzt heute noch einen Sonderstatus in der Region, welche sie auch nach dem italienischen Faschismus (1922 bis 1943) weiterhin bewahrte. Bei einer Reise durch das Aostatal begegnet man zum einen ländlicher Architektur in Form von Bauernhäuser aus Holz und Stein, zum anderen unzähligen Schlössern und Burgen sowie Wehranlagen. Im Vergleich zu seiner Größe, ist das Aostatal die schlossreichste Region des Landes. Insgesamt schmücken 82 mittelalterliche Burgen und Schlösser die Landschaft, wozu unter anderem die Burgen in Fénis, in Verrès und in Issogne zählen. Auch die Burganlagen Sarriod de la Tour, Sarre, Saint Pierre und Ussel sind zu besichtigen und versetzten ihre Besucher in Erstaunen.

Das Aostatal gehört mit zu den wohlhabendsten Regionen Italiens. Bekannt ist das Gebiet vor allem wegen ihrer Skigebiete Courmayeur und Breuil-Cervinia, aber auch aufgrund der hervorragenden Weinanbaugebiete und dem beliebten Fontinakäse ist die Region ein Begriff. Der markengeschützte Käse bildet eine wichtige Zutat für viele regionale Gerichte. Zudem werden im Aostatal viel Fleischwaren wie Gämsen-, Steinbock-, Ochsen- oder Kochfleisch zu Speisen wie Carbonade (Ochsenfleisch mit Rotwein und Zwiebeln) oder Mocetta (getrocknetes Steinbock- oder Gämsenfleisch mit einheimischen Kräutern) verarbeitet.

Viele Touristen reisen in das Aostatal wegen seiner herrlichen Skigebiete und Gletscher. Die Wintersportorte Courmayeur und Breuil-Cerbinia sowie die Täler d'Ayas und Gressoney sind ein wahrhaftes Paradies für Wintersportler. Neben Abfahrt, Langlauf und Snowboardfahren kann auch Eisstockschießen, Eislaufen oder Schneeschuhwandern unternommen werden. Im Sommer hingegen verwandeln sich die Bergkämme zu einem El Dorado für Wanderungen, Bergsteig- und Mountainbike-Touren sowie Rafting und Kanufahrten.

Die Anreise ins Aostatal erfolgt am besten mit dem Auto oder dem Zug. Es gibt zwar einen kleinen Flughafen in der Region nahe der Hauptstadt Aosta, welcher allerdings nicht von großen Passagierflugzeugen angeflogen wird. Für einen Skiurlaub empfiehlt sich mit Sicherheit der Winter. Doch will man die Region im Rahmen eines Wanderurlaubes entdecken, so ist der Herbst die ideale Jahreszeit. Nicht nur, dass dann die Weinlese beginnt, die herrliche Berglandschaft verwandelt sich außerdem in ein Meer aus bunten Farben.