Costa Verde
Funkelnder Smaragd im Norden Spaniens
Costa Verde - Funkelnder Smaragd im Norden Spaniens
Die Grüne Küste Spaniens bezaubert vor allem durch ihre facettenreichen Küstenabschnitte, die imposanten Berge sowie die leuchtend grüne Vegetation. Zusammen mit den alten Kulturzeugnissen und den keltischen Traditionen bietet die Costa Verde ein abwechslungsreiches Spektrum aus Natur und Kultur.
Geografie - Der grüne Norden
Die Costa Verde (Grüne Küste) bezeichnet einen Küstenabschnitt im Norden Spaniens am Golf von Biscaya, der sich über die autonomen Regionen Galicien, Asturien, Kantabrien und dem Baskenland erstreckt. Das Cabo de Peñas, der nördlichste Punkt Asturiens, nahe der Stadt Gijón teilt diese in zwei Hälften. Ihren Namen verdankt die Grüne Küste der äußerst grünen und vielfältigen Vegetation, welche durch den vermehrten Niederschlag entsteht. Das gemäßigte sowie feuchte Atlantikklima beschert der Costa Verde mehr Niederschlag als dem Rest des Landes, weshalb vereinzelte Regenschauer im Sommer und längere Regenperioden im Winter keine Seltenheit sind.
Natur - Felsige Steilküsten, romantische Buchten und grüne Berglandschaften
Die Landschaft der Costa Verde wird dominiert von kleineren Stränden, malerischen Buchten, Steilküsten sowie herrlichen Bergformationen. Letztere, wie beispielsweise die Sierra del Cuera oder die Sierra del Sueve in Asturien, steigen direkt am Meer rasant an und bieten einen atemberaubenden Blick auf die grünen Küstengebiete. Eine weitere beeindruckende Bergkette und Naturschutzgebiet sind die Picos de Europa, welche das grüne Spanien von der kastilischen Hochebene Meseta abgrenzen und als Wetterschneide fungieren. Das Kantabrische Gebirge wartet mit hohen Gipfel wie dem Torre de Cerredo (2.645 m), Felswüsten, Bergseen, Schluchten sowie dicht bewaldeten Tälern auf und bietet als erster spanischer Nationalpark seit dem Jahre 1918 einen Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten wie Wölfe, Bären, Geier und Steinadler. Aber auch der felsige, zum großen Teil unberührte Küstenverlauf des Grünen Spaniens hat einiges an Naturschönheiten zu bieten. Steile Meeresufer, Dünen, einsame Buchten, leuchtend grüne Wälder und Wiesen sowie himmlische Strände warten darauf entdeckt zu werden. Insbesondere die Strände (z. B. zwischen Llanes und Ribadesella in Asturien) der Costa Verde zählen zu den schönsten des Landes.
Kultur - Jungsteinzeitliche Zeugnisse und keltische Traditionen
An der Costa Verde finden sich zahlreiche Spuren der Kelten, welche zwischen dem 10. und den 5. Jahrhundert vor Christus die Gegend besiedelten. Ein Beispiel dafür sind die unzähligen Ruinen keltischer Castros, eine Art vorromanische befestigte Siedlung bzw. Wallburg (z. B. in Coaña, Porto do Son oder A Guarda). Aber auch in der Sprache, den Ortsnamen, der Handwerkskunst, der Mythologie, den Traditionen sowie der Volksmusik bekommt man die keltische Kultur noch heute zu spüren. Über diese keltischen Kulturdenkmäler hinaus, gibt es mehrere Grab- und Kulturanlagen aus Megalithen (eine Art ungeschlagener Steinblock), die belegen, dass die Grüne Küste bereits zur Jungsteinzeit besiedelt war. Menhireanlagen bzw. Monolithen kann man unter anderem auf dem Gipfel des Monte Areo und am Campo de la Rata bestaunen. Letzteres liegt in der Nähe von A Coruña und gehört zusammen mit dem Torre de Hércules zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ein anderer Nachweis der steinzeitlichen Besiedlung der Costa Verde bilden die vielen Höhlenmalereien, wie zum Beispiel die in den Cuevas (Höhlen) de Tito Bustillo, del Mar sowie del Pindal und in den Höhlen von Altamira nahe der Stadt Santillana del Mar. Letztere sind ebenfalls ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Erleben - Meeresfrüchte, Fleischwaren und Apfelwein
Die Kulinarik der Costa Verde ist vor allem für Fisch- und Meeresfrüchte sowie für Fleisch- und Wurstwaren bekannt. Ein weit verbreitetes Gericht ist der Fabada, ein deftiger Bohneneintopf aus weißen Bohnen, Chorizos, Blutwurst und Gemüse, z. B. Paprika. Außerdem sehr beliebt sind der Fischeintopf Marmite, der Pulpo Galego (ein Tintenfischgericht) sowie die Teigtaschen Empanadas. An der Grünen Küste sind zudem mehrere Käsesorten wie der Blauschimmelkäse Cabrales oder der Idiazabalkäse aus Schafsmilch ein viel verzehrter Leckerbissen. Dazu wird nicht selten ein Schlückchen Apfelwein getrunken, der sogenannte Sidra, welcher unter anderem in einer Sidrería verköstigt werden kann.
Aktivitäten - Surfen, Schwimmen und Wandern an der Costa Verde
Die Costa Verde ist vor allem bei Surfern und Wanderern beliebt. Orte wie Tapia de Casariego oder Mundaka lassen das Surferherz automatisch höher schlagen. Aber auch andere Wassersportarten wie Schwimmen, Tauchen, Segeln und Fliegenfischen können an der Costa Verde betrieben werden. Wanderer hingegen kommen in den küstennahen, grünen sowie felsigen Bergen auf ihre Kosten. An der Grünen Küste führt zudem der nördliche Teil des Jakobsweges (Camino del Norte) entlang, auf dem man hervorragend den Golf von Biscaya und die grünen Landstriche der Umgebung genießen kann.
Informationen
Die Costa Verde ist vor allem für diejenigen interessant, die dem Massentourismus entgehen wollen. Extrem überfüllte Strände sucht man hier vergebens. Aufgrund des nicht allzu heißen Klimas ist die Gegend bei einheimischen als bei ausländischen Urlaubern beliebt.
Die Costa Verde wird vor allem Naturliebhaber in ihren Bann ziehen. Die herrlich grünen Küstenabschnitte, die bezaubernden Buchten und Strände sowie die anmutigen Bergformationen sind ein Paradies für jeden, der die Natur aktiv erleben will. Aber auch Kulturinteressierte kommen auf ihre Kosten, da die steinzeitlichen Kulturzeugnisse und die Spuren der keltischen Siedler ein einmaliges Geschichtserlebnis darstellen.