Pyrenäen (Spanien)
Mauer aus Granit und Kalk
Pyrenäen (Spanien) - Mauer aus Granit und Kalk
Die Pyrenäen sind ein einzigartiges Naturspektakel aus atemberaubenden Berggipfeln, glasklaren Gewässern, malerischen Tälern und beeindruckenden Schluchten. Die Gebirgskette zieht aber nicht nur Abenteurer magisch an, sondern auch Erholungssuchende, die in dem ländlichen Ambiente ihre ersehnte Ruhe finden.
Geografie - Die natürliche Grenze zu Frankreich
Die Pyrenäen in Spanien sind wie eine natürliche Grenze zu Frankreich. Sie erstrecken sich knapp 450 Kilometer von der Atlantikküste bis hin zum Mittelmeer über die spanischen Gemeinschaften Navarra, Aragonien und Katalonien. Im Westen besteht die Gebirgskette überwiegend aus Kalkstein, im Zentrum dagegen größtenteils aus Granit. Der höchste Berg der Pyrenäen ist der Pico d' Aneto mit 3404 Metern Höhe im Maladetta-Massiv in der Provinz Huesca (Aragonien). Insgesamt sind mehr als 200 Gipfel des Gebirgszugs, in welchem ein mediterranes Klima vorherrscht, über 3000 Meter hoch.
Natur - Kristallklare Gewässer, dichte Wälder, tiefe Schluchten und beeindruckende Bergformationen
Die Natur der Pyrenäen mit ihren kristallklaren Gewässern, dichten Wäldern, tiefen Schluchten, malerischen Tälern sowie beeindruckenden Berggipfeln fasziniert unzählige Besucher jährlich. Im Mittelpunkt stehen, neben dem höchsten Berg, dem Pico d' Aneto, die Gipfel Las Tres Sorores im Gesteinsmassiv des Monte Perdido (3355 m), von wo aus man in die Täler von Ordesa, Pineta, Añisclo und Escuaín blicken kann. Aufgrund der geringen Siedlungsdichte und der Abgeschiedenheit hat sich in den Pyrenäen eine in Europa einzigartige Tierwelt erhalten. In den höheren Gebieten gibt es zum Beispiel zahlreiche Gämse, Mufflons, Geier sowie Adler. So haben unter anderem Bart- und Gänsegeier sowie Steinadler ihr Brutgebiet in den Pyrenäen. Zudem sollen vereinzelt Braunbären in der Gegend des spanischen Gebirgsmassiv leben. Ein ganz besonderes Tier, welches außerdem an und in den Gewässern der Bergformation haust, ist der Pyrenäen-Desman. Er gehört zur Familie der Maulwürfe und ist wegen der zunehmenden Wasserverschmutzung stark bedroht. Um diese seltenen Tierarten der Pyrenäenlandschaft zu schützen und zu erhalten gibt es auf der spanischen Seite des Gebirges mehrere Naturparks und zwei Nationalparks. Einer davon ist der Nationalpark Ordesa y Monte Perdido in Aragonien, welcher nach dem Berg Monte Perdio benannt ist, der wiederum zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Der andere ist der Nationalpark Aigüestortes i Estany di Sant Maurici in der Region Katalonien. Dieser naturgeschützte Raum erstreckt sich insgesamt über 40.000 Hektar und wartet mit über 80 kristallklaren Seen, Flüssen und Wasserfällen sowie Berggipfeln mit einem Höhenunterschied von 1.000 bis 3.000 Metern auf.
Kultur - Romanische Kirchen in ländlicher Atmosphäre
Die spanische Seite der Pyrenäen wurde bis ins 8. Jahrhundert überwiegend als Übergang zwischen Spanien und Frankreich, jedoch nicht zur Besiedlung genutzt. Erst ab 711 flüchteten viele Einwohner, im Zuge der Eroberung der Mauren, aus dem Flachland in die Berge. In den darauf folgenden Jahren wurden die Bergtäler zugänglicher und die Hochebenen ertragreicher. Kleine Feudalherren brachten zudem große Schätze aus Kampfzügen gegen die Mauren mit und errichteten zahlreiche romanische Kirchen. Insbesondere das Vall de Boí ist berühmt für seine Ansammlung von Sakralbauten im romanischen Stil, welche einzigartige Kunstschätze beherbergen. Im Jahre 2000 wurde das ganze Tal von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Nach der Herrschaftszeit der Mauren kehrten viele der Bewohner der Pyrenäen nicht in die Ebenen zurück, da sie die mühsam kultivierten Areale nicht wieder aufgegeben wollten. Außerdem waren die abgeschiedenen Gebirgsregionen selten Gegenstand von Streitigkeiten der Großmächte. Bis heute hat sich eine ländlich und dörflich geprägte Kultur erhalten, welche zum einen von der Landwirtschaft, zum anderen vom wachsenden Tourismus lebt.
Erleben - Feurige Soße und Schmorbraten
In den Pyrenäen Spaniens werden viele Gerichte mit der Soße Chilindrón zubereitet. Eine typische Speise ist das Schmorgericht Pollo al chilindrón (geschmortes Huhn). Überhaupt gibt es in der spanischen Pyrenäenregion viele Schmorbraten und Schmorgerichte, die oft mit frischer Paprika und frischen Tomaten serviert werden.
Aktivitäten - Aktivurlaub in einer atemberaubender Bergwelt
Die Pyrenäen sind ein Paradies für einen Aktivurlaub in der herrlichen Bergnatur. Insbesondere Wanderer, Mountainbiker, Kletterlustige oder Kanufahrer kommen bei einem Besuch in dem Gebirgsmassiv auf ihre Kosten. In dem spanischen Hochgebirge gibt es zahlreiche Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sowie mehrere Flüsse, auf denen Canyoning, Rafting, Wildwasserpaddeln sowie Kanusport betrieben werden kann. Für Abenteuersuchende gibt es zudem die Möglichkeit zum Klettern, Bergsteigen, Höhlenwandern, Gleitschirm- sowie Drachenfliegen und vieles mehr. Nicht zuletzt sind die Pyrenäen auch eine Wintersportoase. In der gesamten Gegend gibt es unzählige Skigebiete, die mit Pisten sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Wintersportler aufwarten. Zusätzlich zu den aktiven Freizeitbeschäftigungen, kann in den Pyrenäen Spaniens in den vielen Kureinrichtungen auch wunderbar entspannt werden. Ein beliebter Kurort ist beispielsweise in dem aragonesischen Ort Benasque.
Informationen
Abhängig von den geplanten Aktivitäten ist ein Urlaub in den Pyrenäen Spaniens zu unterschiedlichen Jahreszeiten empfehlenswert. Wer gerne in den höheren Regionen der Gebirgskette wandern und deren Gipfel erklimmen möchte, für den bietet sich die Sommerzeit an. In den Monaten Juli und August besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass selbst in den Hochregionen kein Schnee liegt. Wanderungen in den flacheren Gegenden des Gebirges sind mehr im Herbst ratsam. Zu dieser Zeit hat die Sommerhitze nachgelassen und es herrschen angenehme 20 °C. Wintersportler können zum Beispiel in den Gletschern der Pyrenäen das ganze Jahr ihrer Leidenschaft nachgehen. Die anderen Skigebiete haben in der Regel von Dezember bis April hin geöffnet.
Die Pyrenäen in Spanien bieten für einen Aktiv- und Natururlaub unendliche Möglichkeiten. Unter anderem bei einer Wanderung, Kanu-, Kletter- oder Fahrradtour kann nicht nur der Nervenkitzel gesucht, sondern auch die herrliche Landschaft des Gebirgsmassiv bestaunt werden.