Andamanen und Nikobaren - Fernöstliche Inselwunder

Die Andamanen und Nikobaren sind ein Unionsterritorium inmitten des Andamanischen Meeres. Die insgesamt 572 Inseln liegen sehr isoliert und gelten deshalb unter Reisenden als echter Geheimtipp. Ein Teil der Andamaneninseln sind nur mit bestimmten Genehmigungen zu besuchen. Die Nikobaren dagegen sind komplett unzugänglich für Touristen. Die größten Inseln sind die Middle Andaman Island, die North Andaman Island, die South Andaman Island und die Große Nikobar. Das Klima ist tropisch bei 20 °C bis 30 °C. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kann die gefühlte Temperatur durchaus auch bei über 35 °C liegen. Das Wasser hat eine konstante Temperatur von lauschigen 24 °C.

Die Andamanen und Nikobaren sind eigentlich nur die Gipfel eines riesigen Unterwassergebirges. Die Gipfel ragen als Inseln aus dem Meer und sind von einem dichten Tropenwald bewachsen. Hinzu kommen ein paar Koralleninseln und zwei der Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Die Andamanen verfügen über eine außergewöhnliche Flora und Fauna. Die Holztaube, der Dugong, das andamanische Wildschwein und der krabenfressende Makake bilden nur einen Teil der typischen Fauna dieser Region. Eine weitere Besonderheit sind die farbenfrohen Schmetterlinge, die sich sehr gern an den weißen Sandstränden aufhalten - bunte Farbtupfer über dem hellen Sand. Insgesamt gibt es neun Nationalparks, die auch bei Touristen großen Anklang finden, die beliebtesten Ziele bilden jedoch die kilometerlangen, menschenleeren Strände, die an vielen Stellen mühelos zu entdecken sind. Auf den Andamanen gibt es zahlreiche Angebote, Ausflüge zu den unbewohnten Inseln zu unternehmen. Für einige Inseln sind bestimmte Sondergenehmigungen notwendig, doch diese erhalten Touristen meist direkt vor Ort oder mithilfe ihres Hotels.

Zahlreiche Fundstücke beweisen es, die Andamanen und Nikobaren müssen schon in der Urzeit besiedelt gewesen sein. Gleich mehrere Stämme breiteten sich über die Inseln aus, lebten jedoch teilweise über Jahrhunderte, wenn nicht noch länger, vollkommen isoliert voneinander und von der Außenwelt. Dies änderte sich 1789, die ersten Europäer landeten mit ihren Schiffen im Inselparadies und begannen prompt mit der Kolonialisierung. Zwar sind diese Zeiten bereits vergangen, doch haben diese Kolonien erheblichen Schaden in der Natur und auch in der Urbevölkerung hinterlassen. Auch heute hat sich die Situation für die Ureinwohner nicht verbessert. Indien verwendet sehr viel Kraft darauf, den Inseln den "Segen der Zivilisation" zu bringen. Inzwischen bilden die letzten Stämme der Großandamaner, Jarawa, Onge oder Sentinelesen nur noch acht Prozent der Gesamtbevölkerung auf den Inseln. Auch die Touristen tragen durch unangebrachtes Verhalten zum Aussterben der Urbevölkerung bei. Eingeschleppte Krankheiten, Ausbeutung und Missbrauch werden über kurz oder lang zur Ausrottung dieser besonderen Kultur beitragen. Anders sieht es auf den Nikobaren aus. Hier sind nich zwei Drittel der Bevölkerung ursprünglich. Touristen haben keinen Zutritt. Die Natur holt sich zurück, was ihr einst genommen wurde.

Korallenbänke, Fischschwärme in tausenden Farben und das kristallklare Wasser bilden optimale Bedingungen für den Tauch- und Schnorchelliebhaber. In der Szene sprechen ich die Andamen langsam als Taucher-Hotspot herum, doch bislang bleibt das ferne Inselreich ein echter Geheimtipp und kann in aller Ruhe genossen werden. Lange Strände, warmes Wasser und sonnige Temperaturen machen die Andamanen zu einem idealen Ziel für den nächsten Sonne-Strand-und-Meer-Urlaub.

Nicht alle Inseln der Andamanen sind für Touristen frei zugänglich. Die Genehmigungen gibt es jedoch in der Regel direkt vor Ort. Die Nikobaren bleiben nur den Einheimischen vorbehalten. Eine Reise empfiehlt sich von November bis April. Zwischen Mai und Oktober ist der Monsun am stärksten.