Mazedonien
Das unbekannte Balkanland
Mazedonien - Das unbekannte Balkanland
Wenn der Ohrid-See in der untergehenden Sonne funkelt, verwandelt sich Mazedonien in ein bezauberndes Märchenland mit riesigen Seen, grünen Wäldern und ehrwürdigen Gebirgszügen. Die Freundlichkeit der Bewohner macht das Land zu einem ganz besonderen Reiseziel.
Geografie - Binnenstaat Südeuropas
Die ehemalige Jugoslawische Republik zeigt sich in einem neuen Gesicht - Mazedonien. Der Balkanstaat im Süden Europas ist ein Binnenland zwischen Serbien, Kosovo, Bulgarien, Albanien und Griechenland und wird traditionell in das gebirgige Westmazedonien und das flache Ostmazedonien eingeteilt. Neben der Hauptstadt Skopje sind auch die Städte Bitola, Prilep und Ohrid recht sehenswert. Das Klima ist warm gemäßigt mit heißen Sommern und kalten Wintern.
Natur - Das "Mazedonische Meer"
Mazedonien ist im Süd und Westen bergig und im Osten bereits sanft hügelig und fruchtbar. Der höchste Berg ist der Golem Korab mit einer Höhe von 2767 Metern. Etwa ein Drittel des Landes ist bewaldet. Vor allem Mischwälder aus Kastanien, Eichen und Rotbuchen dominieren das Landschaftsbild. In den Wäldern tummeln sich Hirsche und Mufflons. Doch nahe der großen Seen wachsen auch Feigen und Walnussbäume. Über 50 Seen gibt es in Mazedonien. Der schönste und bekannteste ist der kristallklare Ohrid-See (350 km²). Mit 300 Metern Tiefe ist er der tiefste See des Balkans, er wird auch das "Mazedonische Meer" genannt. Auch der Prespa-See und der Matka-Stausee sind einen Besuch wert. Der längste Fluss des Landes nennt sich Vardar und fließt durch die Hauptstadt Skopje. An ihm befinden sich gleich zwei große Häfen.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Seeidyll und Sternenhimmel
Der Ohrid-See zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Mazedonien und nur die Wenigsten Wissen, dass der See bereits mehrere Jahrmillionen alt ist. Tatsächlich ist er das älteste Binnengewässer Europas und immer noch ist das Wasser glasklar und herrlich geeignet für einen Badeausflug. Die größte Stadt am See ist Ohrid. Nach dem Baden öffnen mehrere Restaurants ihre Türen und laden zu einem leckeren Mittagessen direkt am See ein. Ein ähnliches Idyll bietet der Prespa-See. Dieser ist ebenfalls stolze 270 km² groß und beherbergt mehrere kleine Inseln. Der See ist vor allem für Vogelbeobachter ein ausgezeichnetes Ziel. Wer sich dagegen für Rehe, Braunbären und Wildschweine interessiert, der sollte den Spuren im Nationalpark Mavrovo folgen. Im Nationalpark Galicien leben zudem die seltenen Balkan-Luchse. Ein weiteres Highlight ist das Observatorium Kokino nahe des gleichnamigen Dorfes. Hier befindet sich eine megalithische Sternwarte. Diese wurde erste 2001 entdeckt und zeugt von dem Entdeckerdrang der Menschen vor über 3800 Jahren. Schon damals stellten die Bewohner mithilfe der Sternwarte komplizierte Himmelsberechnungen an und noch heute ist der Nachthimmel über Kokino eine wahre Fundgrube für Sternengucker und Astronomen.
Kultur - Der Namenszwist
Wie die meisten Balkanländer blickt auch die Region der heutigen Republik Mazedonien auf eine aufreibende Geschichte zurück. Osmanen und Serben, Albaner und Bulgaren stritten über Jahrhunderte um das Territorium und die genauen Grenzen. Nach dem Zerfall Jugoslawiens 1991 entstand schließlich die heutige Republik Mazedonien. Endlich sollte ein stabiles Staatswesen im Einklang mit den Nachbarländern entstehen. Doch schon die Namensgebung selbst sorgte für neuen Zündstoff, diesmal mit dem Nachbarn Griechenland. Diese empfinden den Ländernamen Mazedonien zu ähnlich ihrer Region Makedonien, die obendrein auch noch an das Land grenzt. Sie sehen eine deutliche Verwechslungsgefahr und zudem das Erbe der alten Griechen gefährdet. So entbrannte mitunter ein Streit über die Herkunft Alexander des Großen. Dieser soll Makedonier gewesen sein. Doch auch die Mazedonier ehren den alten Herrscher in Form von Denkmälern in ihrer Hauptstadt Skopje. Doch abgesehen von dem Zank um Alexander und den Namen präsentieren sich die Mazedonier Gästen gegenüber ausnehmend freundlich und einladend. Als Besucher ihres Landes kommt man schnell ins Gespräch und die Einheimischen freuen sich, wenn sie tolle Insidertipps und Ausflugsziele ihres Landes empfehlen können.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - 365 Kirchen und Kapellen
1963 wurde die Hauptstadt Skopje bei einem Erdbeben fast vollständig zerstört. Inzwischen wurde die Stadt wieder aufgebaut und ist ein lohnenswertes Ziel für Besucher. Vor allem die mittelalterliche Brücke über den Fluss Vardar oder das türkische Bad Daut-Pascha aus dem 15. Jahrhundert sind sehr beliebt. Die Seestadt Ohrid am gleichnamigen See wird auch die "Stadt der 365 Kirchen und Kapellen" genannt und in der Tat bemerken Reisende schon auf dem Hinweg die zahlreichen Kirchtürme und Spitzen in der Sonne blitzen. Besonderes Markenzeichen ist die St. Sophienkirche direkt vor dem Panorama des Ohrid-Sees. Von Bitula aus sind es nur noch 5 km bis nach Griechenland. In der Stadt selbst stoßen Besucher auf die Ruinen der griechischen Stadt Heraclea.
Erleben - Skopje und Ohrid entdecken
Die Mazedonier bieten ihren Gästen eine leckere mediterrane Balkanküche mit vielen frischen Gemüsegerichten aus Paprika, Auberginen, Zucchini, Knoblauch und Kräutern. Einflüsse der Kochkünste stammen aus allen Nachbarländern, insbesondere aus Griechenland. Doch die Mazedonier lassen es sich natürlich nicht nehmen, ihren Gerichten eine eigene mazedonische Note zu verleihen. So füllen sie ihre Weinblätter nicht mit Schafskäse wie die griechischen Nachbarn, sondern mit Hackfleisch. Typisch mazedonisch ist auch Tavche gravche, ein herzhafter Bohneneintopf. Zum Essen servieren sie ihren mazedonischen Wein, ein beliebtes Andenken unter Reisenden. Diesen bekommen sie in Skopje und Ohrid. Hier können sie zu sehr günstigen Preisen einkaufen. Nach dem Shoppen eröffnet in Ohrid und Skopje das mazedonische Nachtleben. Vor allem in den Sommermonaten geht es besonders heiter zu.
Aktivitäten - Über Stock und Stein
Ein Badeurlaub ist im Binnenstaat nur an den großen Seen wie in Ohrid möglich. Doch auch hier gibt es diverse Wassersportmöglichkeiten wie Surfen, Schwimmen oder Rudern. Raftingtouren werden entlang des Flusses Vardar angeboten. Im Winter öffnen die Skigebiete Mavrovo und Kozuf ihre Tore und locken in die bergige Landschaft Mazedoniens. Diese eignet sich in der warmen Jahreszeit auch für spannende Rad- und Mountainbiketouren.
Informationen
Mazedonien ist bislang nur wenig touristisch erschlossen. Deshalb lohnt es sich, eine Reise vorab gut zu planen, damit an Ort und Stelle auch nichts fehlt. Die Amtssprache ist Mazedonisch, in einigen Regionen wird aber auch Albanisch und Deutsch verstanden.
Die unberührte Natur und die weitläufigen Seen sind ideal zum Erholen und Entspannen. Die freundlichen Mazedonier sorgen gern für einen abwechslungsreichen und angenehmen Aufenthalt in ihrem Heimatland.